Saxoprint-Team 2018 auf KTM – Fahrerfrage ist offen
Nach Bekanntgabe des Rückzugs von Mahindra aus der Moto3-WM per Saisonende wurden beim deutschen Saxoprint-Team von Ingo und Florian Prüstel am Wochenende die Materialverhandlungen für die Zukunft konkretisiert.?
Jetzt muss noch die Fahrerfrage für 2018 geklärt werden. «Jakub Kornfeil hat nach dem Sachsenring in Brünn und Spielberg noch zwei Strecken, die ihm liegen. Da muss er etwas zeigen», erklärte Logistik-Unternehmer Ingo Prüstel gegenüber SPEEDWEEK.com. «Er muss zumindest beweisen, dass er gegen Rookies wie Dalla Porta und Bezzecchi bestehen kann. Mit denen muss er mithalten, denn sie haben ebenbürtiges Material. Bei unserem Rookie Patrik Pulkkinen aus Finnland haben wir eigentlich ein Programm über zwei, drei Jahre. Bei einem 16-jährigen Neuling weiß man ja nie, wie sie mit den vielen Reisen zurechtkommen und den Übersee-Rennen. Aber Patrik liegt immer eine Sekunde hinter den anderen Rookies, da sollte er in der zweiten Saisonhälfte aufschließen. Wir haben noch nicht entschieden, ob wir mit ihm weitermachen. Klar, wir haben mit Peugeot kein besonders konkurrenzfähiges Material. Aber es ist immer so: 50 Prozent ist der Fahrer, 50 Prozent macht das Material aus. Und jeder gute Rennfahrer hat irgendwann mit schlechtem Material auf sich aufmerksam gemacht.»?
Welche Fahrer hat die Firma Prüstel GP für die Saison 2018 im Auge? «Bezzecchi ist jetzt bei der VR46 Academy, er wäre interessant für uns. Man muss abwarten, was er machen will», stellte Teambesitzer Ingo Prüstel fest. «Bei Bulega weiß man auch nicht, ob er 2018 bei SKY VR46 bleibt. Dann muss man beobachten, was aus der CEV nachkommt, Alex Viu ist sicher ein Talent. Mit Danny Kent möchten wir auch reden. Wir müssen klären, ob er wieder in die Moto2-WM will und ob Aki Ajo Pläne mit ihm für die Moto3-WM hat. Ajo wird ja mit seinem Fahrer Antonelli momentan auch nicht glücklich sein.»?
Am gestrigen Sonntag einigte sich Prüstel GP auf dem Sachsenring mit KTM. «Der Vertrag mit dem österreichischen Hersteller läuft für ein Jahr», so Geschäftsführer Florian Prüstel. «Wir wollen, wenn möglich, auch darüber hinaus mit KTM zusammenarbeiten. Für uns ist es wichtig, strategisch zu planen. Wir werden auf jeden Fall wieder mit zwei Fahrern antreten, das haben wir bereits mit Mike Trimby von der IRTA vereinbart.»
Der Heim-GP in Sachsen war neuerlich ein Desaster: Pulkkinen machte einen Frühstart, bekam eine Durchfahrtsstrafe und gab später abgeschlagen auf. Kornfeil kam über Rang 18 nicht hinaus, aber er büßte nur 0,3 sec auf Bezzecchi ein, der als bester Mahindra-Fahrer Rang 15 erkämpfte. «Ich hatte einen guten Start und konnte gleich einige Plätze gutmachen», erzählte der Tscheche. «Im Wasserfall sind die anderen immer wieder an mir vorbeigezogen, diese Positionen zurückzugewinnen, war unheimlich schwierig. Die Top-15-Platzierung habe ich in der letzten Kurve verloren.»