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KTM in der Moto3: Bisher kein Siegfahrer in Sicht

Von Günther Wiesinger
KTM und Red Bull haben ihr Konzept für die Moto3-WM umgekrempelt. Aber trotzdem ist es nicht gelungen, einen Siegfahrer von Honda für 2018 anzulocken.

In der Saison 2017 musste sich KTM mit zehn Moto3-WM-Piloten in sechs Teams begnügen. Von 13 WM-Rennen wurde gegen Honda erst eines gewonnen – durch Andrea Migno in Mugello.

Aber für 2018 laufen alle Teams von Mahindra (Pull & Bear Aspar und CIP) zu KTM über, auch das Saxoprint-Peugeot-Team wird übernommen.

Dafür steigt AGR mit Maria Herrera aus. Deshalb klettert die Anzahl der KTM-Fahrer für 2018 auf mindestens 14.

Es könnten aber auch 15 werden, wenn Teambesitzer Aki Ajo sein Ajo-Motorsport-Team von einen auf zwei Fahrer vergrößert. Ajo hat bisher zwei Plätze reserviert, aber eventuell wird er in seinem Ajo-Motorsport-Team nur mit Darryn Binder fahren.

Beim Finnen hält sich die Begeisterung über die Entscheidung von KTM, in der Moto3-WM künftig kein Red Bull KTM-Team mehr einzusetzen, verständlicherweise in Grenzen.

Schließlich haben seine Fahrer Sandro Cortese, Luis Salom, Jack Miller, Miguel Oliveira und Brad Binder von 2012 bis 2016 immer bis zum letzten Rennen im Titelfight mitgemischt – und zweimal gewonnen. 2012 mit Cortese, 2016 mit Binder.

Insgesamt hat das Red Bull Ajo-Team zwei Drittel aller KTM-Moto3-Siege eingefahren – nämlich 34.

Folgende Teams fahren 2018 mit KTM:

SKY VR46 (2 Fahrer)
Ajo Motorsport (1 bis 2 Fahrer)
Platinum Bay Real Estate (2 Fahrer)
Pull & Bear Aspar (2 Fahrer
Südmetall Schedl Racing (1 Fahrer)
RBA (2 Fahrer)
CIP (2 Fahrer)
Saxoprint Prüstel GP (2 Fahrer)

KTM hat die enge Zusammenarbeit mit dem inoffiziellen Werks- und Testteam von Ajo für 2018 aufgegeben, um nach außen hin darzustellen: Wir behandeln alle Teams und Fahrer gleich. Was das Reglement sowieso vorschreibt.

«Wir wollen uns in der Moto3-WM breiter aufstellen und sicherstellen, dass unsere Fahrer aus dem Rookies-Cup auch weiter bei uns bleiben», sagt Motorsport-Direktor Pit Beirer. «Denn alle Fahrer, die 2017 in der Moto3-WM dominieren, waren schon bei uns.»

Zu diesem Zweck sollten die Talente künftig mit Hilfe eines verbilligten Materialpakets in die KTM-Moto3-Teams transferiert werden. «Diese Unterstützung kriegen die Fahrer, sie bringen sie dann ins Team mit», sagt Beirer.

Aber bisher gelang keine Rückholaktion der ehemaligen Red Bull-Rookies wie Enea Bastianini, Jorge Martin, Joan Mir oder Fabio Di Giannantonio von Honda.

Und aus dem Rookies-Cup 2017 drängen sich nicht viele Fahrer auf – im besten Fall der aktuelle Leader Kazuki Masaki (17) und der Gesamtdritte Aleix Viu, der bald 18 Jahre alt wird.

Bisher hat das Förderprogramm von KTM erst einen Platz gesichert: Darryn Binder wird im Ajo-Team unterstützt.

Aber der Südafrikaner und Weltmeister-Bruder fuhr ohnehin schon 2017 im Platinum-Bay-Team von Caponera auf KTM in der Moto3-WM.

Eines ist klar: Das Red Bull-Ajo-Team hat 2017 erstmals seit 2012 die Erwartungen nicht erfüllt. Bo Bendsneyder (er gewann den Rookies-Cup 2015) ist WM-13. und Niccolò Antonelli gar nur WM-20.

Bisher ist es KTM nicht gelungen, für 2018 einen echten Moto3-WM-Topfahrer einzukaufen. Auf den ersten Blick ist für 2018 nicht  zwingend ein neuer Siegfahrer in Sicht. Es sei denn Migno, Ramirez, Öttl, Guevera, Bulega und Co. steigern sich gewaltig. Sie liegen jetzt auf den WM-Positionen 6, 8, 10, 11 und 12.

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