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Lundberg (Leopard): «Müssen Bastianini Druck nehmen»

Von Sharleena Wirsing
2017 feierte das Leopard-Team den Moto3-Titelgewinn mit Joan Mir. Nun soll Enea Bastianini auf Titeljagd gehen. Leopard-Cheftechniker Christian Lundberg ist überzeugt, dass der Italiener dafür mehr Spaß haben muss.

Das Leopard-Team verlor für 2018 Moto3-Weltmeister Joan Mir, der in die Moto2-Klasse aufstieg. Mit Enea Bastianini und Lorenzo Dalla Porta verpflichtete die Truppe um Cheftechniker Christian Lundberg erneut zwei aussichtsreiche Piloten. Enea Bastianini startete stark in den Katar-GP, warf seine Siegchance aber in den Kies. Daraufhin holte Lorenzo Dalla Porta die Kohlen für Leopard aus dem Feuer und stand zum ersten Mal auf dem Moto3-Podest.

Bastianini zählt seit Jahren zu den stärksten Moto3-Piloten, Ex-Junioren-Weltmeister Lorenzo Dalla Porta wird durch den Wechsel von Mahindra zu Honda beflügelt. «Vielleicht ist das fünfte Jahr für Bastianini das richtige, um in den Titelkampf einzugreifen. Das hoffe ich zumindest», lachte Leopard-Cheftechniker im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Die Atmosphäre im Team tut ihm sehr gut, wir scherzen miteinander wie eine Familie. Wir können so vielleicht den Druck von ihm nehmen, damit er jedes Mal Spaß hat, wenn er die Maschine fährt. Meiner Meinung nach ist das sehr wichtig für diese jungen Fahrer. Wenn sie zu viel Stress haben, dann können sie ihr Potenzial nicht voll nutzen.»

«Viele Menschen erwarten viel von Enea. Dazu zählen die Menschen in seiner Umgebung und auch die Journalisten. Seit vielen Jahren hat kein Italiener den Titel in der kleinsten Klasse geholt. Ich glaube, seit Dovizioso 2004. Die italienische Presse will unbedingt einen Fahrer, dem das wieder gelingt.»

«Lorenzo befindet sich in einer anderen Situation, denn er muss sich erst an die Honda gewöhnen. Er fuhr 2017 eine Mahindra, die ein komplett anderes Chassis hat. Er musste erst das Potenzial unserer Maschine erkennen und seinen Fahrstil umstellen. Bei den Tests verbesserte er sich Tag für Tag», lobte Lundberg. Die Honda bietet einen stärken Motor als die Mahindra, mit ihr wird weniger Kurvenspeed gefahren. «Genau, aber auch das Verhalten ist anders. Die Mahindra braucht eine andere Linie. Der Wechsel von KTM auf Honda ist bedeutend einfacher. Doch Mahindra hatte ein sehr schönes Chassis. Der Schwachpunkt war der Motor.»

Nach dem Katar-GP zeichnete sich bereits ab, dass Martin, Canet und Bastianini einen sehr guten Speed haben. «Wir müssen aber abwarten, bis wir nach Europa zurückkommen, um unsere Gegner genau zu kennen. Nichts ist sicher.»

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