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Dirk Reißmann: «Kornfeil hat uns überrascht»

Von Sharleena Wirsing
Dirk Reißmann, Sportdirektor und Riding Coach im deutschen Moto3-Team Prüstel GP, erklärte nun, wie die Erwartungen an Jakub Kornfeil in der ersten Saisonhälfte 2018 aussahen und wie er sie übertraf.

Der ehemalige Rennfahrer Dirk Reißmann fungiert 2018 im Team Redox Prüstel GP als Sportdirektor und Riding Coach. Nach den ersten sieben Rennen dürfen sich Reißmann und das deutsche Moto3-Team Redox Prüstel GP über die WM-Führung von Marco Bezzecchi und WM-Rang 9 für Jakub Kornfeil freuen.

Der erfahrene Tscheche Kornfeil steigerte sich nach einer schwierigen Saison 2017, in der er nur WM-Rang 22 belegte und nur in vier Rennen punktete, deutlich. «Wir sehen jedes Rennen als Chance, wieder auf dem Podest zu stehen. Vielleicht bald auch mit beiden Fahrern, denn Jakub entwickelt sich sehr, sehr gut», lobt Reißmann. «Es war unser Plan, dass wir mit Jakub an einer stetigen Steigerung arbeiten. Dass er so schnell in einen positiven Lauf kommt, war für mich nicht vorhersehbar. Es freut mich umso mehr, dass es so schnell geht. Unser Ziel war, dass er ab dem ersten Europarennen regelmäßig in die Top-10 fahren kann. Aber das gelang ihm schon seit Saisonbeginn. Die Rennen in Austin, Jerez und Le Mans mit den Positionen 7, 8 und 6 waren für mich eine Überraschung.»

«Beide Fahrer fühlen sich bei uns im Team sehr wohl, was ein entscheidender Punkt ist. Das kenne ich aus eigener Erfahrung. Du brauchst als Fahrer ein gutes Paket, was die Technik betrifft. Das haben wir mit KTM, die uns hervorragend unterstützen. Sie stehen in jeglicher Hinsicht hinter uns. Auch die Crew der Jungs ist ein ganz entscheidender Punkt für den Erfolg. So fühlen sich die Fahrer wohl», fuhr Reißmann fort.

Kornfeil hat schon einige Teams durchlaufen und bereits acht volle Saisons in der Weltmeisterschaft verbracht. Drei Mal stand er auf dem Podest. Warum hat es nie für dauerhaften Erfolg gereicht? «Ich will mir da kein Urteil erlauben, aber vielleicht machen wir nun einfach etwas anders, was ihm gut tut. Ich habe keinen Einblick in die anderen Teams, aber ich weiß, wie im Nachwuchsbereich gearbeitet wird und wurde. Sicherlich bringe ich die Dinge ein, die aus meiner Sicht wichtig sind. Ich stimme mich auch mit der technischen Crew um Florian Chiffoleau ab. Wir liegen alle auf einer Wellenlänge, was dem ganzen Team hilft.»

Kornfeils bislang bestes Resultat in diesem Jahr war Rang 6 in Le Mans. Viel Aufsehen erregte Kornfeil dort mit seinem Sprung über die Leopard-Honda des gestürzten Enea Bastianini. In Mugello wurde Kornfeil dann von KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer mit einem besonderen Geschenk überrascht. Er erhielt ein Motocross-Shirt, das vom MXGP-Führenden Jeffrey Herlings signiert wurde. «Das war eine Überraschung von KTM. Als ich den Sprung von Jakub sah, machte ich im ersten Moment die Augen zu, denn für mich war nicht klar, wie das ausgeht», erklärte Reißmann. «Ich wusste, dass diese Stelle kritisch ist. Das hätte durchaus richtig schiefgehen können. Da kamen sehr viele glückliche Umstände zusammen, die Jakub und uns vor Schlimmerem bewahrt haben. Ich bin sehr froh, dass das am Ende so ein Sprung wurde, der wohl in die Geschichte der Moto3-WM eingehen wird. Das bringt unser Sport mit sich, er ist nicht berechenbar.»

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