Philipp Öttl: Umstieg in die Moto2 schon beschlossen?
Peter und Philipp Öttl
Seit dem ersten Moto3-GP Sieg von Philipp Öttl (22) ist der Umstieg in die Moto2-Klasse bei Vater und Sohn Öttl natürlich ein Thema.
Der aktuelle Moto3-WM-Elfte bestreitet seine sechste GP-Saison in der 250-ccm-Klasse, die Sponsoren sind am Aufstieg interessiert, Teambesitzer Peter Öttl ebenfalls.
Aber er bemüht sich, den Ball flach zu halten. «Zuerst müssen wir den Erfolg von Jerez bestätigen», sagt Peter Öttl, selbst fünffacher GP-Sieger (80 und 125 ccm).
Das ist bisher nicht gelungen: der Bayer hat in den drei Rennen seit Jerez nur einen Punkt ergattert. Der angepeilte und erhoffte dritte WM-Rang ist in weite Ferne gerückt.
Warum nach dem Spanien-Erfolg ein paar nicht sonderlich respektable Vorstellungen folgten, darüber wird im Südmetall Schedl Team gerätselt. «Komisch. Aber Migno hat nach seinem Sieg in Mugello 2017 auch nicht viel gezeigt», grübelte Peter Öttl.
Doch bei KTM gibt es Bestellfristen für die Motorräder, die Application für die Moto2-WM 2019 bei der Teamvereinigung IRTA und beim Selektions-Komitee muss auch bald eingereicht werden.
«KTM hat anklingen lassen, dass sie immer ein Motorrad für Philipp haben. Und so spät wie Kiefer in diesem Jahr werden wir uns sicher nicht entscheiden», erklärte Peter Öttl. «Natürlich bleibt die Moto2 bei uns ein Thema. Beim Assen-GP werde ich weitere Gespräche mit Sponsoren führen. Vor der Sommerpause werden wir uns entscheiden müssen, also bis zum Sachsenring-GP. Wir haben also noch zwei Rennen Zeit; das ist nicht viel.»
Dann entfährt Peter Öttl folgender Satz: «Wir haben eh gar keine Alternative…»
Also ist der Aufstieg eigentlich längst beschlossene Sache?
«Wir wollen aufsteigen», bestätigt Papa Öttl. «Das ist kein Geheimnis. Das weiß eh jeder. Aber wir müssen das Budget sichern.»
«Heute haben viele Moto3-Fahrer das Ziel, möglichst rasch in die nächste Kategorie aufzusteigen. Die Rennfahrer aus Italien und Spanien schaffen den Sprung in die Moto2 vielfach nach zwei, drei Jahren», meint Peter Öttl. «In unserem Land herrschen andere Voraussetzungen. Die deutschen Fahrer brauchen länger. In Spanien und Italien haben die Talente schon im Kindesalter viel mehr Konkurrenz als bei uns. Ich habe kürzlich eine Ergebnisliste gesehen, da ist Phillip ein Minibike-Rennen in Italien gefahren – gegen 20 starke Gegner. Neun davon sind momentan in der WM. Und welche Gegner hatte Philipp in Deutschland? Luca Amato.»