Warum John McPhee (Honda) so optimistisch ist
Gerade einmal 0,053 Sekunden haben John McPhee in Katar gefehlt, um sich den Auftaktsieg in der Moto3-Klasse zu sichern. Der Schotte hatte sich gemeinsam mit Teamdirektor Johan Stigefelt einen Plan überlegt, der beinahe aufgegangen wäre. Das Problem: Albert Arenas hatte etwas dagegen. Trotzdem erhielt McPhee Lob vom Chef: «Wir wollten in den letzten drei oder vier Runden attackieren, das hat John getan. Vielleicht war er am Anfang zu vorsichtig und zu weit zurück, aber er fuhr sehr clever und am Ende waren es womöglich die besten Runden mit diesem Team.»
Es scheint die richtige Entscheidung gewesen zu sein, dass McPhee das Petronas Sprinta Racing Team nicht verlassen hat. Zum ersten Mal in seiner Karriere muss er Team, Bike und Crew nicht neu kennenlernen. Dadurch konnte er sich in den Tests auf die Renngeschwindigkeit fokussieren. «Ich war wirklich konzentriert darauf, auf der Strecke alleine zu arbeiten, um schneller zu werden. Dass sich die ganze Übung ausgezahlt hat, ist ein tolles Gefühl», sagt McPhee, der als Neunter startete und zwischenzeitlich sogar nur auf Rang 12 lag.
Er gesteht: «Ich habe nicht damit gerechnet, dass ein paar Jungs so stark sein würden. Ich wusste aber, dass meine Stärke am Ende des Rennens dank der gebrauchten Reifen zur Geltung kommen würden. Ich habe das im Hinterkopf behalten und habe den fast perfekten Plan gehabt.»
Vor der letzten Kurve lag er bereits hinter Arenas auf Platz 2. «Ich habe daran gedacht, vor der letzten Kurve an die Spitze zu springen, aber ich wusste auch, dass in Katar nur einmal der Führende in der letzten Kurve auch als Erster über die Linie gekommen ist, deswegen habe ich gewartet. Aber der Plan ist nicht aufgegangen. Trotzdem bin ich glücklich über den Podestplatz.»
Es sei ein fantastischer Start in die Saison gewesen. Zumal die Leistung umso stärker einzuschätzen ist, da Teamkollege Khairul Idham Pawi nur als 26. ins Ziel kam. «Für ihn war es von Beginn an schwierig. Er ist momentan einfach noch zu langsam, aber er versteht allmählich das Motorrad und der Rest wird bald kommen», sagt Stigefelt über sein Sorgenkind, das sein Comeback feierte.
Pawi selbst erklärt: «Nach meiner Verletzung muss ich wieder selbstbewusster werden.» Der Pilot aus Malaysia verließ die Moto3-Serie 2016 und war auch zum Großteil der Vorsaison in der Moto2-Klasse aus Verletzungsgründen nicht im Einsatz. Jetzt wagt er in der kleinsten Klasse einen neuen Anlauf.