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Rookie-Sensation Acosta: «Hart dafür gearbeitet»

Von Nora Lantschner
Pedro Acosta (16) feierte mit Platz 2 im Katar-GP einen Traumeinstand in die Moto3-WM. Warum das Red Bull-KTM-Supertalent nicht wirklich überrascht war und wie wichtig für ihn Teamkollege Jaume Masia ist.

Pedro Acosta galt spätestens seit seinem überragenden Gesamtsieg im Red Bull MotoGP Rookies Cup 2020 als großes Talent. Schon bei den IRTA-Testfahrten vom 19. bis 21. März schaffte er es auf Anhieb in die Top-5 der Moto3-WM. Dass der 16-jährige Spanier aber gleich bei seinem ersten Grand Prix um den Sieg mitfahren würden, war dann doch eine kleine Überraschung.

Nach 18 umkämpften Runden überquerte Acosta die Ziellinie am Sonntag knapp hinter seinem Red Bull-KTM-Ajo-Teamkollegen Jaume Masia auf Platz 2: Nur 0,042 sec trennten den Rookie vom Premierensieg im Debütrennen. Dieses Kunststück war in Valencia 2018 Can Öncü geglückt.

Pedro, was bedeutet es für dich, schon im ersten Grand Prix um den Sieg gekämpft zu haben?

Das Ergebnis des Sonntags war die Folge unserer harten Arbeit. Seit dem November-Test haben wir gepusht, um für das erste Rennen bereit zu sein, anstatt auf eine gute Rundenzeit aus zu sein. Es auf das Podest zu schaffen bedeutet viel für mich, aber mehr als die Platzierung ist für mich wichtig, wie das Rennen verlaufen ist und welche Performance wir gebracht haben.

Was ging dir durch den Kopf, nachdem du über die Ziellinie gefahren bist?

Als ich die Reaktion des Teams gesehen habe, war ich happy. Die ganze Arbeit, die wir im Winter geleistet haben, hat sich bezahlt gemacht. Es war aber trotzdem ein bittersüßes Gefühl, weil ich nicht gewinnen konnte.

Hattest du erwartet, im ersten WM-Rennen gleich schon vorne mitzufahren?

Du bekommst nicht das, was du willst, sondern das, wofür du arbeitest. Ich habe im Winter viele Stunden beim Motorradtraining verbracht. Wir waren bereit für das Rennen. Wir müssen aber weiter arbeiten und lernen, weil wir einige Aspekte noch verbessern müssen – zum Beispiel unsere Rundenzeit.

Wie wurdest du im Red Bull KTM Ajo Team aufgenommen?

Ajo hat mir nicht nur ein Team, sondern eine Familie gegeben. Ich habe ein professionelles Umfeld und das Team vertraut auf mich. Das ist sicher gut.

Am Sonntag feierte das Team einen Doppelsieg. Glaubst du, dass es für deine Entwicklung hilfreich ist, Jaume Masia als Teamkollegen zu haben?

Ja. Wir haben ein ziemlich gutes Verhältnis und helfen uns gegenseitig. Wenn wir auf Strecken kommen, die ich noch nicht kenne, vor allem außerhalb Europas, wird mir seine Erfahrung helfen, damit ich mich schneller anpassen kann.

Angesichts der starken Performance in Katar tritt fast in den Hintergrund, dass du immer noch ein WM-Neuling bist. Welche Ziele hast du dir für die Rookies-Saison gesteckt?

Ich habe mir für die Saison keine Ziele gesteckt. Vor dem Rennen hatten wir drei Testtage in Katar, was mir geholfen hat, die Strecke kennenzulernen.

Mein Ziel ist in diesem Jahr einfach, es zu genießen und die Strecken kennenzulernen. Ich will mich darauf konzentrieren, Dinge zu verbessern und von einem Grand Prix aus den nächsten die Fehler auszumerzen.

Hat der zweite Platz in Katar deine anfängliche Erwartungshaltung verändert?

Überhaupt nicht. Wir haben hart dafür gearbeitet. Vielleicht hatten wir nicht erwartet, auf Platz 2 zu landen, weil niemand damit rechnet, beim ersten WM-Rennen auf dem Podest zu stehen. Wir haben mit dem Team aber einen großartigen Job gemacht und uns vom ersten gemeinsamen Tag an gut verstanden. Das war der Schlüssel. Dieses Ergebnis ändert nichts an unseren Zielen.

Wie gehst du mit der Herausforderung um, auf für dich noch unbekannte Strecken zu kommen?

Der Red Bull MotoGP Rookies Cup hat mir in der Hinsicht viel geholfen, denn im ersten Jahr kannte ich nur Jerez und Aragón. Es ist ein sehr fordernder Wettkampf, wenn auch nicht so hart wie die WM.

Zudem habe ich ein großartiges Team hinter mir, das mir hilft, mich an neue Strecken anzupassen. Ihre Erfahrung und das gute Verhältnis zu Jaume werden mir zu mehr Klarheit verhelfen, bei all diesen Dingen, die ich noch nicht weiß.

Wie gehst du an die dritte Arbeitswoche in Katar und den Doha-GP am Sonntag heran?

Diese Ruhetage zwischen den Rennen nutzen wir, um mit dem Team zu arbeiten. Das hilft uns, unsere persönliche Beziehung und unser Arbeitsverhältnis weiter zu bestärken.

Ich setze mir keine Ziele für das nächste Wochenende. Ich will es nur jedes Mal genießen, wenn ich auf die Strecke gehe, und eine gute Zeit haben. Wenn wir genießen, was wir tun, laufen die Dinge am besten und ich bin schnell.

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