Kein Happy End: GP-Sieger Tatsuki Suzuki tritt zurück
Der 27-jährige Tatsuki Suzuki hat seinen Rücktritt vom professionellen Motorrad-Rennsport erklärt. Nach 10 Jahren in der kleinsten Hubraumkategorie der Straßen-WM zog der Japaner die Konsequenzen aus seiner zuletzt wenig erfolgreichen Laufbahn als Moto3-Pilot.
Als Stammfahrer der deutschen Intact-GP-Mannschaft ging Suzuki 2024 an der Seite von Collin Veijer unter. Während der Niederländer lange im Kampf um die WM-Krone war, kam Suzuki in seiner zehnten WM-Saison nicht über WM-Rang 14 hinaus. Mehr als ein sechster Platz beim US-GP in Texas sprang in seiner letzten Saison nicht heraus.
Laut Reglement (Alterslimit 28 Jahre) hätte der Japaner auch 2025 noch einmal in der Moto3-WM an den Start gehen können. Doch weder in der kleinsten Klasse noch in der Moto2-WM öffnete sich für «Tatsu» eine Türe. Da auch angemessene Angebote aus anderen Fahrerlagern wie etwa der Supersport-Weltmeisterschaft ausblieben, zog Suzuki schweren Herzens die Konsequenzen.
In einem offiziellen Statement teilt der in Chiba geborene Rennfahrer mit: «Ich möchte meine Entscheidung bekannt geben: Ich höre dieses Jahr mit dem Rennsport auf. Ich habe mehr als zwanzig Jahre als Rennfahrer verbracht und es war keine leichte Entscheidung, aber ich habe nicht mehr die Möglichkeit, in der Meisterschaft zu fahren, von der ich seit meiner Kindheit geträumt habe – also habe ich mich jetzt entschieden, meine zukünftigen Ziele zu ändern. Es gab viele sehr schöne Momente und andere, die sehr schwierig waren, aber ich denke mit Genugtuung an diese Jahre zurück und kann nicht anders, als all denen zu danken, mit denen ich dieses Abenteuer geteilt habe. Ich hoffe, sie alle wiederzusehen, wenn ich in anderer Funktion auf die Rennstrecke zurückkehre.»
Tatsuki zählt trotz seiner schwankenden sportlichen Leistungen, die in einem Jahrzehnt drei GP-Siege, weiter fünf Podestplätze und sehr respektable sieben erste Startplätze abwarfen, zu den beliebtesten Charakteren des GP-Zirkus. Den Großteil seiner Laufbahn verbrachte Suzuki bei Teams aus Italien, die längste Etappe bei der SIC58-Mannschaft (2017–2021). Teaminhaber Paolo Simoncelli bezeichnet den weltoffenen Suzuki bis heute als «Japaner aus Riccione» und Mitglied der Familie.
Die sportlich erfolgreichste Rennsaison erlebte Tatsuki Suzuki allerdings bei Leopard Racing. Auf der Honda mit der Startnummer 24 reichte es 2022 für Platz 7 in der Moto3-WM. Ob und in welcher Rolle der in Europa eingebürgerte «Tatsu» ins Grand-Prix-Fahrerlager zurückkehren wird, bleibt offen.