Schwerer Schlag: Intact beklagt «überzogene Strafe»

David Munoz stürzte in Buriram und muss zudem in Argentinien aus der Boxengasse starten
Mit Neuzugang David Munoz möchte das Intact-GP-Team in der Moto3-Saison 2025 um den WM-Titel kämpfen. Bei den Vorsaison-Tests in Portimao und Jerez zeigte der 18-Jährige gute Leistungen, dementsprechend optimistisch konnte das deutsche Team für den Saisonstart in Thailand sein.
Im Moto3-Rennen in Buriram war der Spanier, der in der Saison 2024 Gesamtrang 5 belegte, bei den Schnellsten dabei. Er preschte von Startplatz 10 nach vorne und setzte den späteren Sieger Jose Antonio Rueda (KTM Ajo) unter Druck. In Runde 13 stürzte Munoz, nachdem er mit dem Vorderrad seiner KTM das Hinterrad von Rueda berührte.
Somit blieb der Titelanwärter ohne Punkte. Doch es kam für ihn und die Intact-Truppe noch schlimmer: Munoz erhielt nach dem Rennen eine Strafe aufgebrummt und muss im nächsten Grand Prix in Argentinien aus der Boxengasse starten, womit dieses Rennen für ihn jetzt schon gelaufen ist. Die Strafe bekam Munoz, weil er in Buriram zu Beginn des Rennens eine Berührung mit Luca Lunetta hatte und er zudem unter gelber Flagge einen Gegner überholte.
Im Rennen wurde Munoz dafür in Runde 12 noch eine Long-lap-Strafe angezeigt. «Bei der nächsten Gelegenheit hätte er diese absolviert, aber so weit kam es dann aufgrund seines Sturzes nicht mehr», meinte Intact-Teammanager Peter Öttl im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. Der 59-Jährige äußerte sich auch zu der Strafe für den Argentinien-GP: «Die Strafe, dass er in Argentinien aus der Box starten muss, hat er bekommen, weil er während der Gelbphase überholt hat und wegen der Berührung mit Lunetta. Es gab dann eine Anhörung, wo wir uns dazu geäußert haben, aber aus meiner Erfahrung kann man bei den Anhörungen die Meinung der Stewards nicht mehr ändern – egal wie deine Argumente sind. Sie haben aus unserer Sicht eine sehr überzogene Strafe ausgesprochen, denn wenn man die beiden Vergehen einzeln betrachtet, dann muss man beim Überholen unter Gelb den Platz wieder zurückgeben. Bei Sturz unter Gelb, was zwar nicht passiert ist, gibt es normalerweise zwei Long-lap-Strafen. Dass David in Argentinien aus der Boxengasse starten und damit eigentlich sein Rennen dort von vornherein zerstört ist, ist sehr überzogen. Aber vielleicht wollten sie, weil Munoz in der Vergangenheit schon öfter aufgefallen ist, hart durchgreifen.»
Die Angelegenheit ist für den aufgebrachten Öttl damit aber noch nicht erledigt. «Es wird in Argentinien noch ein Gespräch geben mit den Stewards, um gewisse Dinge noch einmal zu erläutern und um es zu verstehen – denn ich weiß nicht, was sie gemacht hätten, wenn er die Long-lap-Strafe in Buriram noch absolviert hätte und es damit erledigt gewesen wäre», grübelte er. «Ich gehe aber davon aus, dass er trotzdem aus der Boxengasse starten hätte müssen, weil sie es erst nach dem Rennen noch einmal betrachtet haben und das Vergehen von ihm als so gravierend eingestuft haben. Aber ich kann jetzt schon sagen, dass sich deshalb nichts ändern wird. Es hat noch nie etwas gebracht, mit den Stewards zu sprechen – das ist meine Erfahrung. Aber um unseren Standpunkt auf den Tisch zu bringen und es besser zu verstehen, sehe ich es als meine Pflicht an, noch einmal nachzuhaken.»
Ergebnisse Moto3 Buriram, Rennen (2. März):
1. Jose Antonio Rueda (E), KTM, 19 Runden in 32:14,412 min
2. Alvaro Carpe (E), KTM, +7,276 sec
3. Adrian Fernandez (E), Honda, +7,341
4. Stefano Nepa (I), Honda, +7,590
5. Matteo Bertelle (I), KTM, +10,242
6. Dennis Foggia (I), KTM, +11,644
7. David Almansa (E), Honda, +12,068
8. Riccardo Rossi (I), Honda, +13,138
9. Joel Esteban (E), KTM, +21,956
10. Luca Lunetta (I), Honda, +22,031
11. Ruche Moodley (ZA), KTM, +22,158
12. Angel Piqueras (E), KTM, +29,798
13. Adrian Cruces (E), KTM, +29,930
14. Marcos Uriarte (E), Honda, +30,044
15. Cormac Buchanan (NZ), KTM, +57,228
– Scott Ogden (GB), KTM,1 Runde zurück
– Jakob Rosenthaler (A), KTM,1 Runde zurück
– Joel Kelso (AUS), KTM, 5 Runden zurück
– David Munoz (E), KTM, 7 Runden zurück
– Nicola Carraro (I), Honda, 9 Runden zurück
– Ryusei Yamanaka (J), KTM, 10 Runden zurück
– Guido Pini (I), KTM, 11 Runden zurück
– Taiyo Furusato (J), Honda, 12 Runden zurück
– Valentin Perrone (RA), KTM, 13 Runden zurück
– Tatchakorn Buasri (T), Honda, 13 Runden zurück
– Eddie O’Shea (GB), Honda, 1. Runde nicht beendet
WM-Stand nach 1 von 22 Rennen:
1. Jose Antonio Rueda, 25 Punkte. 2. Alvaro Carpe 20. 3. Adrian Fernandez 16. 4. Stefano Nepa 13. 5. Matteo Bertelle 11. 6. Dennis Foggia 10. 7. David Almansa 9. 8. Riccardo Rossi 8. 9. Joel Esteban 7. 10. Luca Lunetta 6. 11. Ruche Moodley 5. 12. Angel Piqueras 4. 13. Maros Uriarte 3. 14. Adrian Cruces 2. Cormac Buchanan 1.
Konstrukteurs-WM:
1. KTM, 25 Punkte. 2. Honda 16.