MotoGP: Ogura vom Argentinien-GP disqualifiziert

Moto3-Held Piqueras: «Die letzte Kurve war verrückt»

Von Thomas Kuttruf
Nach einem zähen Einstand bei seiner neuen Mannschaft von MSi platzte bei Angel Piqueras im zweiten Moto3-Match der Knoten. In einem knallharten Finale setzte sich der 18-Jährige gegen seine spanischen Landsleute durch.

Als überlegener Rookie des Jahres 2024, inklusive seinem ersten GP-Sieg in Misano, war Angel Piqueras früh einer der heißen Kandidaten für 2025. Das dachte sich auch Teo Martin, Inhaber der MSi-Mannschaft, und kaufte den jungen Hochkaräter aus seinem Vertrag mit Leopard Honda.

Doch der Wechsel von Honda auf KTM schien dem Spanier zunächst einige Schwierigkeiten zu bereiten. Weder bei den Tests noch während des Saisonauftakts konnte sich Piqueras besonders in Szene setzen. Auch dank einem Schubser für Jakob Rosenthaler gelang es dem früh gecrashten Piqueras, nach einer hektischen Aufholjagd gerade einmal vier WM-Punkte aufs Konto zu bringen.

In Argentinien zeigt sich Angel Piqueras dann wie ausgewechselt. Der MSi-Neuling erklärte die Warm-up-Phase für beendet und platzierte sich am Samstag selbstbewusst in die erste Startreihe.

Der Moto3-Lauf von Las Termas war dann so turbulent, dass bei bestem Willen keine Strategie auch nur eines Fahrers auszumachen war – wie auch Piqueras später bestätigte: «Ich hatte mir einen Plan gemacht, wo ich mich mit Beginn des letzten Drittels aufhalten wollte, aber davon war ich dann plötzlich 10 Positionen entfernt. Es war ein Rennen ohne Taktik.»

Stellenweise lagen 17 Piloten und damit der Großteil der angetretenen 26 Moto3-Racer innerhalb von 1,5 sec. Wer sich vorgenommen hatte, die Überholvorgänge in der Führungsgruppe zu dokumentieren, der gab früh entnervt auf.

Den scheinbar schlauesten Plan verfolgte Pole-Mann Matteo Bertelle. Im Finale versuchte er, sich aus dem Staub zu machen – der Plan ging auf und scheiterte zugleich. Fünf Kilometer vor der Zielflagge fand sich der Italiener wieder in einer Fünfergruppe wieder.

Dass der Sieg an Piqueras ging, war dann eine Mischung aus Brutalität, Können und Glück. Beim Sprint zur letzten Kurve hatte sich der MSi-Held über den Grünstreifen auf Rang 2 gequetscht. Da er nur wenige Meter später wieder einkassiert wurde, war eine Bestrafung hinfällig. In der letzten Kurve schließlich der große Showdown, bei dem die Top-5 in einem einzigen Chaos schlingernd nach der Linie zum Sieg suchten. Piqueras rangelte sich ganz innen an Thailand-Sieger Rueda vorbei und schaffte es, das Vorderrad seiner KTM bis zur Linie vorne zu halten.

Sensationell: Die ersten fünf kamen im Abstand von 0,3 sec durchs Ziel – die ersten 17 waren durch 7 Sekunden getrennt.

Nach dem außergewöhnlichen Finale hatte auch der Sieger nicht mehr viel zu sagen: «Ich hatte den Vorteil, dass ich mit meinen Reifen so gut klar kam, dass ich bis zum Ende sehr hart fahren konnte, das ging nicht allen so. Wie wir an der Spitze dann durch die letzte Kurve gekommen sind – das habe ich vergessen! Es war verrückt.»

Mit dem Sieg ist Angel Piqueras auf einen Schlag zurück im Geschäft. Hinter seinen Landsleuten Jose Antonio Rueda und Adrian Fernandez, die in Termas de Rio Hondo ebenfalls auf dem Podium standen, liegt der ambitionierte Piqueras vor dem dritten GP auf WM-Rang 3.

Ergebnisse Moto3 Termas de Rio Hondo, Rennen (16. März):

1. Angel Piqueras (E), KTM, 18 Runden in 32:31,938 min
2. Adrian Fernandez (E), Honda, +0,036 sec
3. Jose Antonio Rueda (E), KTM, +0,125
4. Taiyo Furusato (J), Honda, +0,236
5. Matteo Bertelle (I), KTM, +0.373
6. David Almansa (E), Honda, +1,354
7. Luca Lunetta (I), Honda, +1,760
8. Joel Kelso (AUS), KTM, +1,950
9. Ryusei Yamanaka (J), KTM, +4,543
10. Stefano Nepa (I), Honda, +4,702
11. Joel Esteban (E), KTM, +4,822
12. Dennis Foggia (I), KTM, +4,990
13. Scott Ogden (GB), KTM, +5,931
14. Adrian Cruces (E), KTM, +6,121
15. Cormac Buchanan (NZ), KTM, +6,739

20. Jakob Rosenthaler (A), KTM, +21,940

WM-Stand nach 2 von 22 Rennen:

1. Jose Antonio Rueda, 41 Punkte. 2. Adrian Fernandez 36. 3. Angel Piqueras 29. 4. Matteo Bertelle 24. 5. David Almansa 19. 5. Stefano Nepa 19. 7. Luca Lunetta 15. 8. Dennis Foggia 14. 9. Joel Esteban 12. 10. Taiyo Furusato 11. 11. Joel Kelso 8. 12. Ryusei Yamanaka 7. 13. Adrian Cruces 4. 14. Scott Ogden 3. 15. Cormac Buchanan 2.

Konstrukteurs-WM:
1. KTM, 50 Punkte. 2. Honda 36.
 

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