Maverick Viñales: Er will unbedingt zu KTM!
Maverick Viñales
Der 17-jährige Spanier Maverick Viñales gilt als heisseste Aktie auf dem Motorrad-GP-Transfermarkt. Er ist Dritter der Moto3-WM, hat bei 31 GP-Starts bereits neun Siege und 16 Podestplätze errungen, also mehr als 50 Prozent seiner GP-Rennen unter den ersten drei beendet.
Doch vor dem Malaysia-GP zerkrachte sich der Ausnahmekönner mit den Avintia-Blusens-Team, dessen Teammanager Ricard Jové bis dahin gleichzeitig als persönlicher Manager des schnellen Honda-NSF-250R-Piloten agierte. Viñales bezeichnete sein Team als drittklassig und äusserste sich abfällig über die Konkurrenzfähigkeit seiner Honda. Er fürchtet, das gegnerische Monlau-Team von Emilio Alzamora (Fahrer: Alex Rins und Alex Márquez) werde von der Honda Racing Corporation bei der Lieferung von neuen Leistungsteilen regelmässig bevorzugt. Dieser Verdacht kam auf, weil Teambesitzer Alzamora Manager von Moto2-Weltmeister Marc Márquez ist und für seinen Schützling einen Zwei-Jahres-Vertrag bei HRC und Repsol-Honda ausgehandelt hat.
Viñales verzichtete auf den Malaysia-GP, flog heim nach Spanien und liess sich dort auf Empfehlung von Papa Angel Viñales von Rechtsanwalt Paco Sanchez beraten. Dieser setzte ihn ein paar Tage später wieder ins Flugzeug Richtung Australien. Dort schied Viñales allerdings nach einem Sturz aus.
Inzwischen geht das Tauziehen um den Nachwuchsstar weiter. Er hat einen vertrag für 2013 bei Avintia-Blusens, aus dem er sich nur für viel Geld rauskaufen kann. Von bis zu 700 000 Euro ist die Rede. Wenn Maverick Viñales trotz der tiefen Zerwürfnisse bei Avintia bleibt, will er für 2013 unbedingt eine Werks-KTM. Diese bietet ihm auch Red-Bull-KTM-Teambesitzer Aki Ajo an, der neben Salom, Khairuddin und Sissis noch einen vierten Platz zur Verfügung hat. «Aber zuerst muss Viñales seine Vertragssituation klären», erklärte Aki Ajo gegenüber SPEEDWEEK.
Dazu hat der WM-Dritte Angebote von LaGlisse (FTR-Honda), wo in diesem Jahr Efren Vazquez und Adrian Martin unter Vertrag sind sowie vom Mapfre-Team von Jorge «Aspar» Martinez, der ein lukratives Angebot gemacht hat. Viñales könnte dort an der Seite von Jonas Folger eine Kalex-KTM fahren.
Ob es beim Valencia-GP bereits eine Entscheidung über die Zukunft von Viñales gibt, ist ungewiss. KTM hält sich vorläufig bedeckt. «Da sich im Strassenrennsport momentan die Situation jeden Tag ändert, gebe ich vorläufig keine Stellungnahme ab», erklärte Pit Beirer, Head of Motorsports bei KTM in Mattighofen.
Fakt ist: KTM würde den an Sandro Cortese gescheiterten spanischen Titelkandidaten für 2013 gerne engagieren. Wenn es nach KTM geht, sollte er am 14. November in Albacete/E oder am 19. November in Almeria/E bereits ein Motorrad aus Österreich probefahren.