Öttl: In Valencia besser als Bradl
Philipp Öttl: Rang 11 beim WM-Debüt
Das Team HP Moto Kalex wurde vor drei Jahren um Nachwuchstalent Philipp Öttl formiert mit dem Ziel, den Sohn von Ex-GP-Fahrer Peter Öttl dereinst in die WM zu bringen. «Das war unsere Vision, dass wir es gemeinsam in die WM schaffen», sagte Peter Öttl in Valencia, wo Philipp mit einer Wildcard sein Moto3-WM-Debüt gab – und bei schwierigen Bedingungen sogleich von Startplatz 26 auf Rang 11 fuhr und fünf WM-Punkte holte. Ein gewisser Stefan Bradl schaffte bei sechs GP in Valencia noch keinen einzigen, weil er jedes Mal stürzte…
Öttl jr. kämpfte im Rennen sogar mit den Moto3-Stars Luis Salom und Maverick Vinales, hielt sich aber stets an den vor dem Rennwochenende gefassten Vorsatz. «Ich muss einfach cool bleiben und mich nicht aus der Fassung bringen lassen», meinte Phil schon am Freitag, als die Strecke mal feucht, mal nass, mal abtrocknend war. Der Dritte des Red Bull Rookies Cup hatte sich vorgenommen, beim Debüt ein Rennen zu fahren, das er in der Analyse als «gut» bezeichnen kann. «Wenn ich ein gutes Rennen fahre und 16. Werde, ist das o.k. Wenn ich 16. werde mit 40 Sekunden Rückstand auf den 15. wäre das unbefriedigend», erklärte Öttl. Dieses Szenario übertraf er am Sonntag bei weitem: Am Ende lag der Bayer 23 Sekunden vor dem 16. Rang.
Das starke Debüt weckt Hoffnungen fürs nächste Jahr, wenn Öttl mit derselben Crew um Stefan Kirsch und Papa Peter im Team von Daniel M. Epp in der WM startet. « Der Aufbau mit drei Jahren Rookies Cup, zwei Jahren IDM 125 und der Saison in der Spanischen Meisterschaft war richtig, aber Phil kann noch nicht alles. Im ersten Jahr gibt es einiges zu lernen. Deshalb gibt uns der Zweijahres-Vertrag Sicherheit. Im zweiten Jahr müssen dann die Resultate kommen», erklärte Peter Öttl, der sich um das Data-Recording kümmert.
Mit der Kalex-KTM konnte sich das Team dieses Jahr in der Spanischen Meisterschaft (Öttl-Sieg in Jerez) bereits anfreunden. Ausserhalb der WM war der 16-Jährige der einzige Kalex-Pilot, das Motorrad war 2012 bereits auf WM-Standard inklusive der im GP-Sport vorgeschriebenen Dell´Orto-Elektronik. Peter: «Wir mussten für den Valencia-GP einzig das Rücklicht nachrüsten. Wir geniessen super Support von Kalex und KTM.»
Übrigens: Auch den Vergleich der GP-Debüts braucht Öttl mit Bradl nicht zu scheuen. Der MotoGP-Fahrer von LCR Honda schaffte beim ersten Auftritt in der WM – 2005 in Barcelona – Startrang 33 und schied im Rennen aus.