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Francesco Bagnaia: Der spanische Italiener

Von Nereo Balanzin
Francesco Bagnaia (M.) mit Teamchef Locatelli und Teamkollege Fenati

Francesco Bagnaia (M.) mit Teamchef Locatelli und Teamkollege Fenati

Das Team Italia gibt einem Talent aus Norditalien eine Chance in der Moto3-WM. Aber die Ausbildung fand im Ausland statt.

Die neuen Italiener kommen aus Spanien. Lorenzo Baldassarri, der diese Woche bei der Teampräsentation von Gresini als Moto3-Rookie vorgestellt wurde, kommt aus der CEV, der spanischen Meisterschaft. Das gleiche gilt für Francesco Bagnaia, 16 Jahre alt, der 2013 neuer Teamkollege von Romano Fenati beim Team Italia wird. Der 16 Jahre junge Norditaliener geht sogar noch weiter: «Ich liebe Spanien. In der Zukunft möchte ich irgendwann dort leben.» Die Wahl könnte dereinst auf Barcelona fallen.

Dies zeigt, wie schwierig die Aufgabe für den italienischen Verband FMI ist, der das Team Italia betreibt. Eines der selbst auferlegten Ziele ist es, Italien wieder zu einer Wiege für junge Fahrer zu machen. Die Zeiten sind hart – zumindest momentan, denn Spanien ist noch immer das gelobte Land.

Francesco (genannt «Pecco», weil seine Schwester als Kleinkind ihn so nannte, von der Aussprache des schwierigen und langen Namens überfordert) stammt aus Chivasso, eine Stadt in der Nähe von Turin. Sein Vater betreibt eine Firma für Fahrstühle, seine Mutter ist im Betrieb zuständig für die ausländischen Kunden. «Alle in der Familie mögen Motorräder», sagt Francesco. «Sogar meine Mutter, die mir von Zeit zu Zeit Ratschläge gibt.» Über die richtigen Bremspunkte? «Nein», lacht Pecco, «allgemeiner Art.»

Bagnaia ist immer noch Schüler, er besucht in seiner Stadt eine technische Hochschule. Er kann sich auf Englisch, Italienisch und Spanisch unterhalten. «Und ich bin sehr stark in den Kurven!», sagt er. In der CEV holte er letztes Jahr Rang 3 in der Moto3-Meisterschaft, sein bestes Resultat war der Sieg in Barcelona, der ihn zum jüngsten Sieger in einem CEV-Rennen machte. Er war im Monlau-Team von Emilio Alzamora auf einer Honda am Start gewesen, nun wartet im Team Italia eine FTR-Honda.

«Ich habe sie ja schon getestet. Grossartig! Ich bin nicht so sicher, ob KTM bei der Motorenkraft die Nase vorne hat, denn wir werden den neuen Motor noch bekommen. Meiner Meinung nach wird dann das Problem behoben sein.»

Das Ziel für dieses Jahr? «Gas geben und lernen.» Bagnaia hat kein wirkliches Idol im Motorsport, er kann sich nicht zwischen Casey Stoner und Valentino Rossi entscheiden. «Ich mag die saubere Fahrweise, mit der Rossi ein Bike bewegen kann.»

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