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Harald Eckl: Er fördert seit 1992 Talente, ohne DMSB!

Von Günther Wiesinger
Der ehemalige Kawasaki-Teambesitzer Harald Eckl kümmert sich seit mehr als 20 Jahren um den GP-Nachwuchs. Vom DMSB erhielt er nie einen Cent.

Seit 1992 erhält jeder Motorrad-Landesverband, auf dessen Gebiet ein Motorrad-GP stattfindet, vom Weltverband FIM 125.000 US-Dollar im Jahr. Dieser Betrag ist als Förderung für GP-Talente gedacht.

Was der deutsche Verband DMSB seit 1992 mit dem inzwischen auf 2,75 Millionen US-Dollar angewachsenen Betrag angestellt hat, entzieht sich unserer Kenntnis. Und der Kenntnis sämtlicher in Frage kommender Rennfahrer und Teams.

Der ehemalige Formel-1-Rennfahrer Hans Stuck, erst seit 2012 im Amt des DMSB-Präsidenten, weiss natürlich ebenfalls nicht, wo die Fördermittel versiegt sind.

Harald Eckl (57), ehemaliger 250-ccm-GP-Pilot, zweifacher deutscher 250-ccm-Meister, dann Teamchef von 125-ccm-GP-Talenten wie Peter Öttl, Manfred Geissler und Steve Jenkner, später Besitzer des Kawasaki-Werksteams (Supersport-WM,  Superbike-WM und MotoGP-WM) und jetzt Berater von Talenten wie Luca Amato, dem er eine Mahindra für den Wildcard-Einsatz beim Sachsenring-GP verschafft hat, hat erst durch die Veröffentlichungen auf SPEEDWEEK.com vom Fördertopf des DMSB erfahren, der von der Dorna via FIM jedes Jahr prall gefüllt wird.

«Wenn das alles wirklich stimmt, wäre es interessant herauszufinden, wo das hin versickert», rätselt Harald Eckl. «Das ist ja eine feine Überraschung... Und es wäre schade. Denn in Deutschland ist diese Durchförderung der Talente sehr gefährdet oder gar nicht gegeben. Wenn dieser Topf wirklich existiert, würde ich es schade finden, wenn er irgendwo versiegt ist. Die Förderungen des ADAC sind ja alle zeitlich begrenzt. Die Zuschüsse reichen in Deutschland nicht aus, um die Talente bis hinauf in die WM zu fördern, wie es zum Beispiel beim Team Italia und auch in Frankreich passiert. Da existiert bei uns eine grosse Lücke.»

Eckl hilft Luca Amato

Eckl verhalf im Vorjahr gemeinsam mit dem spanischen Rechtsanwalt Paco Sanchez (er ist Manager der Espargaró-Brüder) dem deutschen Talent Marcel Schrötter zu einem Moto2-Vertrag bei SAG-Bimota für die Moto2-Klasse, er transferierte den talentierten Luca Amato (16) für fünf WM-Läufe ins Mapfre-Team von Weltmeistermacher Jorge Martinez. Und jetzt liess er seine Kontakte zu seinem alten Kumpel Eskil Suter spielen, um Amato (16) für die Spanische Meisterschaft und einzelne Wildcard-Rennen in der WM eine Werks-Mahindra MGP3O zu organisieren. «Es ist das Testbike des Werksteams», erzählte Suter.

Und jetzt strampelt sich Harald Eckl ab, um für den letztjährigen spanischen Moto3-Vizemeister Luca Amato ein Moto3-Team für die WM 2014 zu finden. «Wir müssen 250.000 Euro auftreiben, das ist fast unmöglich», weiss Eckl. «Meistens sind dann die Eltern gefordert, die sind aber bei solchen Beträgen meist auch überfordert. Es wäre schon sinnvoll, wenn auch der DSMB mal ein paar Fahrer unterstützen würde, damit weitere Talente hervorgebracht werden können.»

Eckl brachte Fahrer wie Maik Stief, Peter Öttl, Tex Geissler und Steve Jenkner in die 125er-WM, er unterstützte auch Stefan Kurfiss im GP-Sport und Stefan Nebel in der Supersport-WM, dazu gab er Alex Hofmann 2003 die ersten Chance in der MotoGP-Klasse. Er hat auch für den ADAC Sichtungen durchgeführt. «Ich mache das seit 1992. Maik Stief war der erste, dem ich geholfen habe. Vom DMSB habe ich nie einen Cent erhalten.»

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