MotoGP: Marc-Marquez-Show in Argentinien

Luis Salom: Waren höhere Mächte im Spiel?

Von Matthias Dubach
Luis Salom: noch immer WM-Leader

Luis Salom: noch immer WM-Leader

Luis Salom kommt mit zwei Punkten Vorsprung zum WM-Finale. 300 zu 298, steht es im Duell gegen Alex Rins. Was sagen der Spanier, Aki Ajo und Manager Marco Rodrigo?

Die Moto3-WM entwickelte sich beim zweitletzten Saisonlauf in Motegi zum Thriller. Nach dem zweiten Platz von Maverick Viñales und den Stürzen von Luis Salom und Alex Rins geht dieses Trio nur durch fünf Punkte getrennt zum Finale in Valencia.

Der Japan-GP entpuppte sich vor allem für WM-Leader Luis Salom eine Achterbahn der Gefühle. Der KTM-Werkspilot aus dem Red-Bull-KTM-Team von Aki Ajo wurde von Mavericks Cousin Isaac Viñales unbeabsichtigt abgeräumt.

Salom fuhr weiter – und stürzte mit dem beschädigten Motorrad ein zweites Mal. «Als er zurückkam, setzte er sich ins Office, nahm den Helm ab und hatte Tränen in den Augen», schilderte sein Schweizer Manager Marco Rodrigo. «Danach zeigte er die Qualitäten eines Champions. Denn er ging in die Box und bedankte sich beim Team für die Arbeit. In diesem Moment war der Titel weg, von dem er seit 15 Jahren träumt. Das hätte nicht jeder gemacht.»

Aber durch den Sturz des aufstrebenden Alex Rins, der auf Podestkurs war, blieb Salom sogar WM-Leader.

Teamchef Ajo sagte: «Zuerst waren wir einfach enttäuscht, weil jemand anderer einen Fehler gemacht hat. Das kann leider passieren. Aber du musst immer vorwärts schauen. Wenn du eine Chance hast, gibst du niemals auf. Dieses Team gibt niemals auf, solange eine Chance besteht. Unser Fokus ging sofort nach Valencia.»

Der Finne behauptete, dass ihn der Sturz von Rins gar nicht sonderlich interessierte. «Wir konzentrieren uns auf unsere Arbeit. Wir wollen diese Weltmeisterschaft gewinnen. Nichts anderes, es ist ganz einfach. In Valencia ist alles völlig offen. Das Positive ist, dass wir die Tabelle anführen. Luis ist voller Zuversicht, auch er gibt niemals auf», erklärte Ajo.

Rodrigo sah beim Rennverlauf gar höhere Mächte im Spiel. «In diesem Rennen sind wir von ‹verloren› zu ‹du bekommst noch eine Chance› geschlittert. Ich bin gläubig, wie auch Luis. Es scheint, als ob jemand zugesehen hätte und das Pech offenbar danach wieder korrigierte», sagte der Schweizer Manager.

Salom selber meinte: «Isaac hat sich entschuldigt. Aber er weiss, wer um den Titel kämpft, vielleicht könnte er mehr Rücksicht nehmen. In Valencia ist alles offen. Wer das Rennen gewinnt, ist Weltmeister.»

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