Neuer Kiefer-Pilot Gabriel Ramos: Lavado klärt auf
Der von Kiefer Racing für 2014 verpflichtete Moto3-Pilot Gabriel Ramos hat einen prominenten Förderer. Der zweifache 250-ccm-Weltmeister Carlos Lavado aus Venezuela betreibt in der Spanischen Meisterschaft (CEV) ein Team, aus dem nun der 19-Jährige in die WM aufsteigt. Lavado gibt zu, dass er mit gemischten Gefühlen auf den Transfer schaut. «Mein Eindruck von Gabriel war, dass er noch ein weiteres Jahr in der CEV bleiben sollte. Als die Anfrage kam, habe ich mir aber seinen Werdegang betrachtet. Er hat sich weiterentwickelt, deshalb gab ich grünes Licht.»
Der neue Kiefer-Pilot heisst mit vollem Namen Gabriel Enrique Ramos Yanes und belegt in seiner zweiten CEV-Saison nach sechs von neun Läufen Gesamtrang 16, allerdings müssen die Piloten des Team Venezuela noch mit unterlegenem Honda-Material auskommen. Lavado will für nächstes Jahr Kalex-KTM besorgen. Über den Kiefer-Neuling sagt er weiter: «Die Schule der Champions ist die WM, wenn du etwas gewinnen willst, musst du in die WM. Alex Márquez hat letztes Jahr die nationale Meisterschaft gewonnen, danach startete er etwas schleppend in die WM-Saison, aber jetzt ist er konstant in den Top-5 dabei. Ich denke, Gabriel kommt in ein gutes Team, es wird eine gute Schule sein. Es ist keine schlechte Lösung. 2011 ist er nach Spanien gekommen und wurde Meister im Campeonato Mediterraneo.»
Nach dem Titel in der Nachwuchsklasse unterhalb der CEV liess Lavado den jungen Landsmann in seinem Team starten. «Alzamora (Anm.: Emilio Alzamora, Marc-Márquez-Entdecker und Teambetreiber in der CEV und Moto3-WM) hat mich gefragt, ob Gabriel noch ein Jahr in der Mediterraneo bleibt. Ich sagte, warum? Er ist Meister. Nun verlässt er uns nach zwei Jahren. Er muss bei Kiefer ja nicht gewinnen, er startet an einem bestimmten Punkt und soll sich einfach weiterentwickeln und Fortschritte machen.»
Ramos wird die Banco Venezuela als Sponsor ins Team von Stefan und Jochen Kiefer mitbringen. Lavado erklärt, wie er diesen Hauptsponsor für sein fünf Piloten umfassendes Team gewinnen konnte. «Einer meiner Fahrer hatte die Banco Venezuela als Sponsor, ich habe einfach angefragt, ob sie nicht das ganze Team sponsern wollen. Sie sagten, kein Problem. Sie mögen mich offenbar!», lacht der ehemalige Grand-Prix-Haudegen. Lavado erklärt: «Das Geld kommt nicht so sehr von der Banco Venezuela, es ist das Sportministerium, das den Fahrern hilft. Die Regierung hat die Kontrolle über das Geld. Niemand in Venezuela besitzt einfach so Geld so wie in Europa, das ist dort nicht möglich.»
Genauso handhabt der sozialistische südamerikanische Staat zum Beispiel die Unterstützung von Formel-1-Fahrer Pastor Maldonado, bei dem der staatliche Öl-Multi PDVSA als potenter Sponsor auftritt.