Ongetta-Teamchef Mirko Cecchini: «Vertraue auf Honda»
Mirko Cecchini vertraut auf Honda. «Wir fahren in der kleinen Klasse seit fast 20 Jahren auf Honda, mit Ausnahme von zwei oder drei Jahren, wo Honda die 125er nicht mehr weiterentwickelt hat», sagt er Ongetta-CBC Corse-Teambesitzer, der 2014 als Honda-Werksteam antritt und die Fahrer Alex Masbou und Zulfahmi Khairuddin in die Moto3-WM schickt.
Beim Almeria-Test sammelte Cecchini letzte Woche noch einige Erfahrungen. Masbou konnte mit der Experimental-Honda nur am Dienstag richtig fahren, für Khairuddin ging es nur darum, nach dem Umstieg von KTM ein paar Runden mit der bisherigen FTR-Honda abzuspulen.
«Selbst am Dienstag konnten wir nicht den ganzen Tag fahren, weil es sehr kühl war. Und was wir hatten, war kein komplett neues Motorrad, nur Teile davon, die wir in unsere 2013-FTR-Honda eingebaut haben», schilderte Cecchini. «Es war sicher interessant für Khairuddin. Er wollte das FTR-Chassis probieren und war ziemlich happy damit. Denn bei KTM hatte er oft hinten und vorne Chattering. Dieses Problem ist bei uns nie vorgekommen; das ist positiv. Klar, KTM war wegen der Motorleistung konkurrenzfähiger. Aber Honda wird sich im Winter sehr anstrengen, um nächstes Jahr vorne mitmischen zu können.»
«Es war nett, von Honda ein paar neue Teile zu sehen», erklärte der Teambesitzer. «Aber der Unterschied zu unserem bisherigen Motorrad war nicht gewaltig. Unsere Maschine war am Saisonschluss recht konkurrenzfähig. Wir haben die Auspuffanlage, die Drosselklappeneinheit und den Motor verbessert. Wir haben ein paar gute Lösungen gefunden. Klar, wir waren nicht am Level von KTM. Die Beschleunigung ist ein Bereich, um den sich die Honda-Ingenieure kümmern müssen.»
In Almeria bekamen die Werks-Honda-Prototypen einen Doppelauspuff (von KTM schon 2012 in Valencia eingesetzt), dazu soll beim neuen Motor die Bohrung nach KTM-Vorbild von 78 auf 81 mm erhöht worden sein. Durch den kürzeren Hub soll die Spitzenleistung erhöht werden.
Mirko Cecchini hat mit seinem Onde-2000-Team 2008 mit 125-ccm-Kunden-KTM und Tomoyoshi Koyama einen Reinfall erster Güte erlebt. Das war ein Grund, warum er sich kein zweites Mal mit den Österreichern verbünden wollte.
«Es gibt aber einen weiteren Grund. KTM hat schon so viele Teams und Fahrer. Wenn du kein grosses Budget und keinen Spitzenfahrer anbieten kannst, ist es schwierig. Wir hatten keinen Plan, wie wir uns in ein Siegerteam verwandeln können. Deshalb war KTM kein Partner für uns. Wir wären nur ein zusätzliches Team gewesen. Eines unter vielen anderen.»
Da ist Ongetta lieber das Nr.-2-Honda-Team neben Estrella Galicia 0,0 mit den Fahrern Rins und Márquez.
«Für uns ist Honda eine ausgezeichnete Gelegenheit. Wir lieben den Stil von HRC und sind überzeugt, dass wir 2014 eine grossartige Saison erleben. Wir haben mit Alex Masbou ein sehr gutes Gefühl. Er hat 2013 nicht sehr stark begonnen, denn er hat im Frühjahr links eine Handgelenksverletzung gehabt. Aber er hat sich später gut gesteigert. Jetzt lässt er sich operieren, damit er in der kommenden Saison von Anfang an gut gerüstet ist. Auch Fahmi Khairuddin ist ein sehr guter Pilot, sehr schnell. Mit ihm und Masbou werden wir ein schlagkräftiges Team haben.»