Mahindra: So wird für die Saison 2014 aufgerüstet
Mahindra Racing testete letzte Woche in Almeria mit Miguel Oliveira (er feierte im Oktober mit Platz 3 in Sepang den ersten Podestplatz für das indische Team) und Neuzugang Arthur Sissis den neuen 250-ccm-Viertakt-Einzylinder-Motor für die MGP3O.
Wegen des am Mittwoch und Donnerstag schlechten Wetters blieb Mahindra auch noch am Freitag in Andalusien.
In der Box stand auch eine Testmaschine, auf der sich Andrea Locatelli und Matteo Ferrari (Team Italia) und Alessandro Tonucci (er fährt mit Bryan Schouten bei CIP) abwechselten. Ambrogio Racing fährt mit Brad Binder und Jules Danilo. Der Rennstall von Fiorenzo Caponera stieg 2013 bereits beim Misano-GP von Suter-Honda auf Mahindra um.
Wir haben uns mit Ing. Alessandro «Alex» Giussani unterhalten, der die Mahindra für Suter Racing Technology entwickelt und gebaut hat. Der Italiener kam über Aprilia und Sauber Petronas Engineering zu Suter. Er gilt als Allrounder, er ist Elektronik-Experte, Chassis-Konstrukteur, er baut Motoren und Getriebe.
Alex, war in Almeria schon die endgültige Version des 2014-Mahindra-Moto3-Motors im Einsatz?
Ja, grundsätzlich war es bereits der komplett neue Motor. Wir müssen so rasch wie möglich definieren, welche Motorenteile wir nächstes Jahr verwenden. Denn während der Saison wird die Entwicklung erstmals eingefroren sein. Und nach dem letzten IRTA-Test im März müssen bereits ein Drittel der Motoren bei der IRTA abgegeben werden. Sie werden dann an die Teams verlost. Sie werden also identisch sein.
Mahindra rüstet 2014 erstmals auch drei Kundenteams aus, das ergibt insgesamt acht Fahrer. Sechs Motoren (statt wie bisher acht) sind pro Fahrer und Saison erlaubt. Mahindra muss also im März acht Motoren abgeben.
Ja, aber es sind ein paar Teile noch provisorisch. Zum Beispiel der Auspuff. Denn er zählt nicht als Teil des Motors, er wird nicht verplombt, man kann dort weiterentwickeln.
In der Formel 1 ist die Motorenentwicklung seit Jahren eingefroren. Trotzdem wird immer weiterentwickelt. Gibt es in der Moto3-WM ebenfalls Schlupflöcher?
Grundsätzlich ist die Entwicklung eingefroren, ja.
In deiner Antwort schwingen Zweifel mit. Man wird also Mittel und Wege finden? Die IRTA hat doch gar nicht genug Personal, um dauernd bei 34 Motoren pro Rennen zu prüfen, ob ein neu entwickelter Kolben drinnen steckt?
Ja, für mich ist das auch ein grosses Fragezeichen. Denn es gibt kein Homologationspapier. Es gibt kein Forum, es wird nicht über Einzelheiten diskutiert. Ich sehe keinen Weg, wie die Einhaltung dieser Vorschriften ordentlich kontrolliert werden soll.
Mahindra ist seriös. Wir haben vom Management ganz klar den Auftrag bekommen: Wir werden acht Fahrer unterstützen, wir werden alle acht mit den gleichen Motoren ausrüsten. Es wird keine Spezialmotoren geben.
Natürlich existiert das Werksteam. Das hat Priorität, da kann es manchmal spezielle Fahrwerksteile geben. Die Kundenteams werden Teile kaufen.
Nächstes Jahr dürfen bei den offiziellen GP-Trainings und Rennen nur noch sechs statt acht Moto3-Motoren verwendet werden. KTM ist 2013 schon bei einigen Fahrern mit sieben Triebwerken durch die Saison gekommen. Wie sah es bei Mahindra aus?
Genau gleich. Vazquez ist sogar mit sechs Motoren gefahren. Bei Oliveira hatten wir beim Finale in Valencia einen Schaden im Warm-up...
Sonst ist es grundsätzlich gut gegangen. Auch beim Ambrogio-Kundenteam. Und wenn es dort einen Motorschaden gab, dann immer bei Amato. Es war teilweise Pech, vielleicht hat es auch mit dem Fahrstil zu tun. Ich will nicht mit dem Finger auf das Team zeigen.
Klar, das Werksteam geniesst Vorrang. Vielleicht müssen wir die technische Unterstützung für die Kundenteams noch weiter verbessern.
Welche Kilometer-Laufleistung habt ihr in diesem Jahr pro Motor hingekriegt?
Fast 1800 km.
Wie viele Kilometer sind 2014 pro Motor erforderlich?
Ich habe berechnet, dass es theoretisch mit 1500 km klappen sollte. Aber natürlich wollen wir am Saisonbeginn mehr km machen, um später Reserven zu haben, wenn es zu einem Schaden kommen sollte. Das haben wir auch 2013 so gehandhabt.
Bis zu welchem Kilometerstand werden die Motoren 2014 in den Rennen noch eingesetzt?
Bis 450 km, ungefähr.
Die Zeiten von Almeria am Freitag, 29. November
, Moto2
1. Maverick Viñales (E), Kalex, 1:36,334
2. Xavier Siméon (B), Suter, 1:36,876
3. Luis Salom (E), Kalex, 1:37,005
4. Simone Corsi (I), FTR, 1:37,694
5. Axel Pons (E), Kalex, 1:37,729
6. Lorenzo Baldassari (I), Suter, 1:37,761
7. Mattia Pasini (I), FTR, 1:37,865
8. Jonas Folger (D), Kalex, 1:37,887
9. Marcel Schrötter (D), Tech3, 1:38,167
Moto3
1. Arthur Sissis (AUS), Mahindra, 1:41,274
2. Miguel Oliveira (P), Mahindra, 1:43,868
Die Zeiten von Almeria am Dienstag, 26. November, Moto2
1. Maverick Viñales (E), Kalex, 1:36,740 min
2. Jordi Torres (E), Suter, 1:37,102
3. Xavier Siméon (B), Suter, 1:37,379
4. Sandro Cortese (D), Kalex, 1:37,412
5. Julián Simón (E), Kalex, 1:37,588
6. Alex Mariñelarena (E), Tech3, 1:37,713
7. Simone Corsi (I), FTR, 1:37,846
8. Takaaki Nakagami (J), Kalex, 1:37,955
9. Luis Salom (E), Kalex, 1:38,030
10. Jonas Folger (D), Kalex, 1:38,442
11. Marcel Schrötter (D), Tech3, 1:38,523
12. Axel Pons (E), Kalex, 1:38,546
13. Azlan Shah (MAL), Kalex, 1:38,695
14. Mattia Pasini (I), FTR, 1:39, 324
15. Jesko Raffin (CH), Kalex, 1:39,990
Moto3
1. Alex Rins (E), Honda, 1:41,300
2. Alex Márquez (E), Honda, 1:41,4123
3. Arthur Sissis (AUS), Mahindra, 1:41,740
4. Marcos Ramirez (E), Honda, 1:42,697
5. Miguel Oliveira (P), Mahindra, 1:42,763
6. John McPhee (GB), FTR-Honda, 1:42,814
7. Zulfahmi Khairuddin (MAL), FTR-Honda. 1:43,547
8. Alexis Masbou (F), Honda, 1:43,794