MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Romano Fenati: Italiens grosse neue Hoffnung

Von Günther Wiesinger
Jahrelang fehlte den erfolgsverwöhnten Italienern in der kleinsten Klasse ein Siegfahrer. Jetzt begeistert KTM-Pilot und Valentino-Rossi Schützling Romano Fenati die Fans. Er ist Zweiter der Moto3-WM.

Romano Fenati aus dem Sky VR46-Team von Valentino Rossi hat in diesem Jahr bereits die beiden WM-Rennen Las Termas und Jerez gewonnen, aber durch den Ausfall von Le Mans (Elektronikdefekt) liegt der 18-jährige Italiener in der WM-Tabelle 30 Punkte hinter WM-Leader Jack Miller.

«In Katar hatte ich noch Probleme, aber bei den nächsten drei Rennen hat alles einwandfrei funktioniert», stellte Fenati fest, der in der Moto3-Klasse die Hoffnungen der Italiener trägt. Seit Roberto Locatelli (jetzt Riding Coach bei Italtrans in der Moto2 für die Fahrer Julián Simón und Franco Morbidelli) vor 14 Jahren und Andrea Dovizioso (2004 auf Honda) haben die Azzurri in der kleinsten GP-Klasse keinen heimischen Weltmeister mehr erlebt. Jahrelang dominierten Italiener wie Capirossi, Rossi, Poggiali, Locatelli und Dovizioso die Einsteiger-Kategorie.

«In Le Mans hatte ich Pech», räumt Fenati ein. «Jetzt müssen wir Konstanz beweisen und weiter gute Resultate einfahren, auch hier in Mugello. «Jack Miller ist jetzt punktemässig weit weg, Efren Vazquez liegt dicht hinter mir. Wir arbeiten jeden Tag, um besser zu werden. In Mugello möchte ich wieder ein Spitzenresultat erzielen.»

Fenati kam 2012 mit 16 Jahren wie ein Wirbelwind in die Moto3-WM. Er fuhr damals als unbeschriebenes Blatt beim Auftakt in Doha auf Platz 2, in Jerez siegte er – und war plötzlich WM-Leader.
Er fuhr damals eine FTR-Honda im Team Italia, ging aber 2013 gegen die KTM-Übermacht unter, es machte sich Mutlosigkeit breit.

Erst bei KTM fand Romano wieder zur alten Form. Und ausgerechnet jetzt hat er eine ganze Meute von Werks-Honda NSF250RW im Nacken.

«Die Honda-Motorräder sind in diesem Jahr sehr schnell», ist sich Fenati bewusst. «Sie haben auch ein gutes Chassis, sie haben ein sehr konkurrenzfähiges Paket.»

Im ersten freien Moto3-Training von Mugello hielt sich Fenati zuerst an vierter Position. 15 Minuten vor Schluss lag er an sechster Stelle hinter Jack Miller (1:59,413), Rins, Alex Márquez, Masbou und Vazquez, also hinter einer KTM – und vier Honda.

Nach 40 Minuten stand Alex Rins (Estrella Galicia 0,0/Honda) an der Spitze mit 1:58,757 mi n an der Spitze vor Miller (+ 0,238 sec), Márquez (+ 0,288 sc), Vazquez, Binder, Antonelli, Oliveira, Guevara, Bagnaia und Fenati, der auf Platz 10 landete. Ein Trainings-Weltmeister ist er noch nie gewesen.

Und die Deutschen? 15. Philipp Öttl (+ 1,326 sec). 27. Luca Grünwald (+ 2,754 sec).

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