MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Ana Carrasco: «Ich möchte 2014 noch in die Top-Ten»

Von Nereo Balanzin
Die Spanierin Ana Carrasco (17) glänzte in der Moto3-WM 2013 mit Rang 8 in Valencia. Jetzt will sie sich auf der Kalex-KTM steigern und sich für 2015 eine Werksmaschine sichern.

«Bisher war es eine schwierige Saison», sagt Ana Carrasco, 17 Jahre alt, Moto3-WM-Fahrerin aus Murcia, einer Region im Südosten von Spanien, und die einzige weibliche Fahrerin, die heutzutage in der MotoGP-Weltmeisterschaft mitfährt.

Um ehrlich zu sein, die Resultate sind nicht sehr anders als diejenigen, die sie 2013 erreichte, aber das war ihre Rookie-Saison in der Moto3; die zweite Hälfte war ein vielversprechender und kontinuierlicher Anstieg: Ana erzielte in Sepang den 15. Platz, womit sie die erste Fahrerin aus Spanien wurde, die jemals Punkte in einer WM gewann. In Valencia, im letzten Rennen der Saison 2013, schaffte sie sogar den grossartigen achten Platz.

Deshalb war die Erwartung zu Beginn dieses Jahres höher, als sie ins niederländische RW Racing-Team wechselte und auf eine Kalex-KTM umstieg.

«Das Problem ist, dass ich eigentlich von vorne anfangen musste: neues Motorrad, neues Team, neue Sprache», erklärt Ana.
Während der letzten Saison war Ana Mitglied im Team Calvo, ein spanisches Team, das KTM fuhr. Ihr Teamkollege war ein Spanier, Maverick Viñales, der sich am Ende der Saison den Titel holte. Dieses Jahr fährt sie also mit RW Racing aus den Niederlanden, ihr Teamkollege ist der Niederländerr Scott Deroue – und das Motorrad ist eine Kalex-KTM.

«Sie sprechen niederländisch untereinander, Englisch mit mir und die ganze Arbeitssituation ist anders. Aber das sind nicht die Schlüsselpunkte – es ist nett und interessant. Der wichtige Punkt ist, dass für meinen Fahrstil der KTM-Rahmen umgänglicher war, wahrscheinlich weil ich nicht so aggressiv fahre. Mit der diesjährigen Maschine verliere ich in den Kurven. Deshalb arbeiten wir an einem Set-Up, das mir passt und es mir ermöglicht, eine bessere Leistung zu erbringen», sagt Ana. «Wir sind nicht mehr weit von unseren Zielen entfernt, aber wir müssen immer noch Fortschritte machen.»

«Letztes Jahr war sehr wichtig, um zu lernen, wie es in der Weltmeisterschaft zugeht und Erfahrung zu sammeln. Ich bin auch körperlich stärker. Aber ich muss mich weiterentwickeln, um meine Ziele zu erreichen.»
«Wenn ich mich so steigern könnte wie letztes Jahr während der zweiten Hälfte der Saison, würde ich mich momentan in den Top 15 sehen. Ich hoffe, in diesem Jahr noch öfters unter die Top 10 fahren zu können. Es wäre sehr wichtig, das zu erreichen, damit ich in Zukunft eine Werksmaschine bekomme.»

Ana ist noch Schülerin und muss sich mit dem letzten Jahr Gymnasium herumschlagen. Danach will sie auf die Universität. «Ich würde gerne Ingenieurwissenschaft studieren und meine Motorrad-Karriere fortsetzen», erzählt sie.

Ana kann keinen klaren Favoriten für die Moto3-Weltmeisterschaft 2014 nennen. «Es ist schwer zu sagen. Am Anfang dachten alle, Miller würde gewinnen. Dann hat Fenati während ein paar Rennen sein Talent gezeigt... Aber er war bisher nicht konstant genug. Alles hängt davon ab, ob man konstant sein kann. Man muss auch Alex Márquez im Blick behalten; er macht Fortschritte – genau so wie Honda. Die zweite Hälfte der Saison wird spannend, beginnend mit Indianapolis.»

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