Pit Beirer (KTM): «Bisher kein Interessenskonflikt»
Teambesitzer Aki Ajo mit Jack Miller
KTM-Rennchef Pit Beirer beobachtet seit eineinhalb Jahren mit gewissem Argwohn, dass der rastlose Red Bull-KTM-Teambesitzer Aki Ajo eine neue Nebentätigkeit ausübt. 2013 übernahm er zuerst das persönliche Management von Maverick Vinales, der damals gegen seinen Red-Bull-Star Luis Saom um den Moto3-WM-Titel kämpfte, 2014 übernahm der Finne auch das Management bei Jack Miller.
Man spürt, dass KTM von dieser Situation nicht begeistert ist. Pit Beirer ist zum Beispiel der Ansicht, Miller sei durch die monatelangen Verhandlungen mit HRC wegen des Wechsels in die MotoGP-WM in diesem Jahr abgelenkt gewesen.
«Aber einen richtigen Interessenskonflikt gibt es erst, wenn wir MotoGP fahren und uns Aki seine Fahrer vermitteln muss. Bisher ist das Akis eigene Entscheidung. So lange er den Job für uns sauber macht, und das macht er, werde ich das Thema nicht kommentieren», sagt Beirer.
Aki Ajo hatte schon seit 2010 die Expansion in die Moto2-WM geplant, auch um den eigenen Moto3-Stars irgendwann intern eine Aufstiegschance bieten zu können.
2015 setzt der Finne die Pläne erstmals in die Tat um. Er hat ein Moto2-Team mit Fahrer Johann Zarco gegründet, das Material kommt von Kalex und WP Suspension. Dafür reduziert sich sein Moto3-Aufgebot von fünf auf drei Fahrer: Binder, Oliveira und Hanika fahren in Red Bull-Farben, das Husqvarna-Werksteam wurde für 2015 der spanischen Calvo-Truppe anvertraut, obwohl es beim Skandinavier Aki Ajo tadellos ins Konzept passte.
Bei Ajos neuem Moto2-Rennstall gibt es keine Beteiligung von KTM. «So lange in der Moto2-WM mit Honda-Motoren gefahren wird, habe ich an dieser Kategorie als KTM-Vertreter kein Interesse», betont Pit Beirer. «Wir sind nicht aktiv in dieser Klasse. WP hat hingegen hat durchaus Interesse, sich in der Moto2 breiter aufzustellen und die Marke WP zu bewerben. Und das langfristige Ziel von WP ist ja, bis in die MotoGP-Klasse durchzumarschieren. Deshalb ist es gut, dass sie gemeinsam mit Aki den Schritt in die Moto2 machen können und auch noch andere Spitzenteams ausrüsten.»