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Jonas Folger: «Es fehlen Sponsoren und Konkurrenz»

Von Sharleena Wirsing
Was sagen deutsche WM-Piloten, die den Sprung bereits geschafft haben, zur Nachwuchsförderung Deutschland? SPEEDWEEK.com sprach mit Moto2-Pilot Jonas Folger.

Nächstes Jahr rückt erstmals seit 2011 kein neuer deutscher Fahrer in die kleinste GP-Klasse auf. Philipp Öttl wird 2015 als einziger deutscher Fahrer in der Moto3-WM antreten. Eine genaue Antwort darauf, warum der Nachwuchs ausbleibt, ist selbst für Experten schwer zu finden.

Sicher ist, dass der Deutsche Motorsportbund DMSB zu wenig für den Nachwuchs tut. Fördergelder versickerten, kein deutscher Fahrer hat je einen Cent von Geldern des Weltverbandes FIM und WM-Promoter Dorna gesehen. Auch der ADAC interessiert sich für den Motorradsport-Nachwuchs nicht maßgeblich.

Jonas Folger zog es bereits mit zwölf Jahren nach Spanien. Dort trieb er seine Karriere in der MotoGP-Academy von Alberto Puig und der Spanischen Meisterschaft voran, doch er hatte auch deutsche Förderer. «Es stimmt, die meisten kamen nur durch die Hilfe von Förderern und privaten Sponsoren in die Weltmeisterschaft. Ich verfolge die Entwicklung in Deutschland nicht so intensiv mit, denn ich wohne in Spanien und konzentriere mich auf die Weltmeisterschaft. Doch mein Cousin, Valentin Folger, fährt derzeit im Minibike-Cup. Es gibt dort viele Talente und ein volles Starterfeld. In Deutschland gibt es viele junge und ehrgeizige Fahrer. In diesem Sommer habe ich ein Rennen live gesehen. Es hat mich beeindruckt. Ich habe es genossen, den Burschen zuzuschauen.»

«Ich glaube, der schwierigste Schritt ist jener aus der Deutschen Meisterschaft in die Weltmeisterschaft. Man kann zusätzlich auch die Spanische Meisterschaft fahren, aber das Problem ist, dass zu wenige deutsche Sponsoren mitziehen. Man muss Glück haben, dass man einen großen Sponsor kennt oder die Dorna sieht, dass sie sich genau diesen jungen Deutschen schnappen müssen», weiß Folger.

Die geringen Teilnehmerzahlen in der IDM Moto3 waren zuletzt ein weiteres Problem. «Ja, durch die fehlende Konkurrenz kann man sich in Deutschland als Fahrer nicht mehr richtig austesten. Das Niveau erkennt man meist erst in Spanien. Bevor man in die Weltmeisterschaft kann, muss man in der Spanischen Meisterschaft vorne dabei sein.» Daher wird die Spanische Moto3-Meisterschaft 2015 zur Junioren-WM erhoben.

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