Philipp Öttl: «Vertraue weiterhin auf meinen Vater»
Als Peter Öttl 1996 Valentino Rossi besiegte und in Mugello gewann, war Sohn Philipp zwei Wochen alt. Heute sind sie gemeinsam in der Moto3-WM unterwegs. 2013 trat Philipp erstmals als WM-Stammfahrer an, Vater Peter war 1987 erstmals als 80-ccm-Fahrer im GP-Sport am Start.
Im Öttl-Team findet man eine besondere Konstellation vor. Mit Fahrer Philipp Öttl und Data-Recording-Mann sowie Manager Peter Öttl arbeiten nicht nur Vater und Sohn zusammen – Philipps Chefmechaniker Stefan Kirsch hat auch schon für Peter in derselben Funktion gearbeitet. Kirsch schraubte in den Neunziger Jahren an der 125-ccm-Aprilia des fünffachen GP-Siegers Peter.
Das Vater-Sohn-Gespann wurde 2014 auf eine harte Probe gestellt, als die Ergebnisse weit hinter den Erwartungen zurückblieben. Wie schwierig war es, Berufliches und Privates zu trennen? «In dieser Hinsicht war die Saison 2014 bisher die größte Herausforderung. Es war schwierig. Jeder wollte mir helfen, aber ab einem gewissen Punkt war es schwer, das zu trennen. Ich wusste immer, woran es liegt, wo ich Fehler machte. Ich konnte es aber nicht ändern. Zum Ende der wurde das immer schlimmer für mich», erinnert sich Philipp Öttl.
«Wenn dann natürlich jemand sagt: ‹Das machst du falsch›, du es aber schon weißt, dann ist es schwer, immer richtig zu reagieren. Doch mein Vater gab mir gute Ratschläge. Unsere Beziehung ist nach wie vor gut. Solange das so ist, können wir erfolgreich zusammenarbeiten», versicherte der 18-Jährige im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
Philipp will weiterhin vom reichen Erfahrungsschatz seines Vaters profitieren. «Ich vertraue auf sein Wissen. Er hat mich seit meinen Anfängen als Rennfahrer auf meinem Weg begleitet und mir Tipps gegeben. Bis zum letzten Jahr hat das sehr gut funktioniert. Daher vertraue ich auch weiter darauf.»
2015 erhält der Bayer eine reinrassige KTM. Durch diesen Wechsel und intensive Vorbereitung will das Öttl-Team wieder mehr Erfolg in der kleinsten Klasse haben.