Karel Hanika: Geht seine Moto3-WM-Karriere zu Ende?
Karel Hanika
Der Tscheche Karel Hanika galt nach dem Gewinn des Red Bull-Rookies-Cups 2013 als eines der vielversprechendsten Talente, das die Moto3-WM je gesehen hat. «Er ist der beste Rookie und das grösste Talent, das wir jemals in dieser Nachwuchsserie hatten», betonte Gustl Auiner, Riding Coach im Rookies-Cup, immer wieder.
Und sein Fachwissen ist unbestritten: Der 60-jährge Österreicher hat als Privatfahrer immerhin fünf Achtelliter-GP-Siege errungen.
Doch Hanika landete 2014 im Red Bull KTM-Werksteam nur an 18. Stelle, er schaffte kein einziges Top-6-Ergebnis.
Im vergangenen Winter setzte Teambesitzer Ako Ajo noch grosse Hoffnungen auf den talentierten Tschechen. «Ich schätze Karel für 2015 genau so stark ein wie seinen beiden Teamkollegen Miguel Olivera und Brad Binder. Dieses Trio sollte vom Niveau her identisch sein», meinte der Finne.
Doch Hanika enttäuschte, er steht bei Red Bull, KTM und Ajo seit einigen Wochen unter Beobachtung, seine Gnadenfrist droht abzulaufen.
Der langhaarige KTM-Werkspilot liegt nach neun Rennen in der WM mit 29 Punkten an 14. Stelle (vor Andrea Locatelli, Öttl, Ajo, Kornfeil und Migno); zuletzt kam er in Sachsen über Rang 13. nicht hinaus.
Teamkollege Oliveira hat schon zwei Rennen gewonnen, er ist mit 102 Punkten WM-Dritter. Binder liegt mi 75 Punkten auf dem sechsten WM-Rang.
«Hanika muss demnächst bessere Ergebnisse liefern», forderte KTM-Renndirektor Pit Beirer bereits beim Barcelona-GP.
Hanika ist mit 176 cm Grösse und 65 kg Körpergewicht inzwischen ziemlich gross für die 250-ccm-Viertakter der Moto3-Klasse. Aber er macht sich nach seinen bisherigen WM-Vorstellungen in der Saison 2015 keine Illusionen über ein Angebot für die Moto2.
Da Hanika im Gegensatz zu Landsmann Jakub Kornfeil (er fährt bei Drive M7 SIC KTM und ist WM-18.) keine persönlichen Sponsoren hat und seine Eltern arm sind, könnte die Moto3-WM-Karriere des erst 19-jährigen Hanika bald zu Ende gehen.
Denn bisher liegen keine Angebote für die Saison 2016 vor.
Schade. Denn das Talent des Teenagers ist unbestritten. Der dritte Startplatz beim WM-Lauf auf dem Sachsenring war ein schlagkräftiger Beweise für die Begabung des Nachwuchsfahrers.