John McPhee (2.): «Wir hatten nichts zu verlieren»
Obwohl er von der Pitlane aus gestartet war, schaffte John McPhee beim verrückten Moto3-WM-Rennen in Indianapolis den ersten Podestplatz.
Kurz vor Start des Moto3-Rennens zogen dunkle Wolken am Himmel von Indianapolis auf, aber es war unklar, ob das Wetter halten oder ob es zu regnen beginnen würde. Es herrschte eine angespannte Atmosphäre auf dem Startplatz, als alle Moto3-Fahrer die geeigneten Reifen für das Rennen auswählen mussten. Der Schotte John McPhee (Saxoprint-Racing Team Germany) entschied sich im letzten Moment gegen seine Regenreifen und für die Slicks, was bedeutete, dass der Honda-NSF250RW-Pilot aus der Pitlane starten musste.
Trotz des Starts aus der Boxengasse schaffte es McPhee, sich schnell mit grossem Vorsprung nach vorne zu kämpfen, während der Rest des Felds zum Reifenwechsel in die Boxen fahren musste und so bis zu 40 Sekunden verlor. Das garantierte dem einzigen schottischen Fahrer in der Weltmeisterschaft einen angenehmen Vorsprung auf seine Rivalen. Dirk-Heidolf-Schützling McPhee konnte auf dem Weg zum zweiten Platz unnötige Risiken vermeiden.
Bisher war 2015 eine schwierige Saison für McPhee und sein RTG-Team; der Podiumsplatz in Indy sollte deshalb motivierend für sie sein. John hatte die Saison mit einem fünften und sechsten Platz begonnen, dann aber in sieben Rennen nur 13 Punkte gesammelt.
«Weißt du, es war die Entscheidung des ganzen Teams. Wir hatten nichts zu verlieren, da wir vom 18. Startplatz losfahren mussten», gab McPhee nachher zu bedenken. «Wir wussten nicht, was passieren würde; ob es nass bleiben oder ob eine trockene Linie entstehen würde... Deshalb haben wir gesagt: Okay, riskieren wir es einfach, montieren wir die Slicks. Ich bin absolut zufrieden mit dem Rennen.»