Karel Hanika: «Die 2015-KTM mochte mich nicht»
Deshalb bekam der 19-jährige Hanika beim Red Bull KTM-Ajo-Team nach zwei GP-Jahren keinen Vertrag mehr. Das Fazit des Red Bull-Rookies-Cup-Gesamtsiegers von 2013: Bestes Einzelergebnis Rang 7, bester Startplatz: 2. in Silverstone 2015.
Der talentierte Hanika unterschrieb beim Outox-Team von Fiorenzo Caponera und wird demnächst mit Mahindra auf dem Circuiro de Almeria testen. Aber Hanika konzentriert sich nicht nur aufs Rennfahrern: Der Tscheche hat sich in Prag in eine Uni für Marketing eingeschrieben und wird sich mit dem üblichen Training auf die Moto3-WM-Saison 2016 vorbereiten.
Karel, wie ist es in der Moto3-Saison 2015 aus deiner Sicht gelaufen?
Ich habe sehr viel Pech gehabt. Ergebnismässig war es meine schlechteste Saison überhaupt. Ich war mehrmals moralisch auf dem Boden, als ich ins Ziel kam. Wir haben sehr viel Pech gehabt und überhaupt kein Glück. Anderseits habe ich nicht immer die beste Leistung produziert. Ich habe in den Trainings und in den Qualis sehr gute Momente gezeigt, aber in den Rennen konnte ich die Leistungen nicht bestätigen.
Was könnte aus deiner Sicht besser gekaufen sein? Welche Fehler hättest du vermeiden sollen?
Ich habe das notwendige Feeling mit dem Bike nicht gehabt; mir hat das Selbstvertrauen gefehlt. Ich habe nicht gewusst, wo mein Limit ist und deswegen bin ich sehr viel gestürzt. Und dadurch bin ich in WM-Tabelle so weit hinten gelandet. Aber bessere Resultate waren für mich nicht möglich. Wenn ich ins Ziel gekommen bin, war es zwischen Platz 10 und 12.
Du warst nach der offiziellen Dorna-Statistik der Sturzkönig des Jahres, weil du an den 18 Rennwochenende 24 Mal gestürzt bist. Warum eigentlich?
Ich habe ein kürzeres Bike gehabt als im ersten Jahr im Red Bull KTM Ajo Team, und das war mit meinen 178 cm ein ganz großes Problem.
Jetzt als Mahindra-Pilot kann ich schon sagen, dass ich von KTM nie eine längere Sitzbank bekommen habe, obwohl ich darum gebeten habe. Ich habe deshalb während der ganzen Saison sehr viele Schmerzen bekommen. Es war sowieso schwierig, mit diesem Motorrad überhaupt fahren zu können. Und dazu kamen die Probleme mit der Sitzposition. Das alles hat auch einige Stürze beeinflusst, das soll aber keine Ausrede sein, sondern ich will nur sagen, dass ich unglaubliche Schmerzen im Halsbereich gehabt habe. Aber ich war froh, dass ich überhaupt fahren konnte. Dazu kamen die Probleme mit der Sitzposition. Aber bei mindestens der Hälfte der Stürze weiss ich nicht, warum sie passiert sind. Und das ist des Schlimmste!
Du hast zwei Jahre in Red Bull KTM Ajo Team verbracht. Wie wirst du dich an diese zwei Jahre erinnern?
Ich habe sicher viel gelernt. Aber wir haben es nicht zusammen gebracht, gute Ergebnisse umzusetzen. Ich war zwar in einem Werksteam, aber ich habe mit dem Werk nicht viel zu tun gehabt. Ich war dort als Fahrer – und basta. Ich habe das gleiche Bikes wie andere Piloten von KTM gehabt. Neue Teile habe ich wie andere Fahrer von KTM bekommen, sicher später wie meine Teamkollegen oder Romano Fenati. Doch meine Crew hat wirklich gute Arbeit geleistet. Ich habe viel gelernt, und dafür bin ich froh und dankbar.
Du hast jetzt eine neue Herausforderung gefunden. Du steigst im italienischen Rennstall Outox auf das indische Motorrad Mahindra. Welche Bedienungen erwartest du dort?
Nächsten Dienstag und Mittwoch werde ich im spanischen Almeria testen, dann in diesem Jahr noch einmal. Ich bin schon nach dem Valencia-GP auf der Mahindra probegesessen; sie ist länger als KTM. Ich werde schon bei Test zwei verschiedene Bikes zur Verfügung haben mit zwei ganz unterschiedlichen Set-ups.