Peugeot-Team: Heidolf & Co. haben Anteile verkauft
Peugeot-Manager Enrico Pellegrino und Terrell Thien
Beim GP von Frankreich in Le Mans berichteten Terrell Thien und Bus-Unternehmer Rudolph Meinhardt, Teammanager und Geschäftsführer des aus den Fugen geratenen deutschen Peugeot MC Saxoprint-Moto3-Teams, dass die alten Gesellschafter Keller, Beierlein, Heidolf und Fischer bereit seien, ihre Anteile an der neuen SPRacing GmbH abzutreten.
Auf diese Weise soll endlich der Weg frei gemacht werden für einen Neuanfang, den vor allem der entmachtete Teammanager Dirk Heidolf durch allerlei Querschüsse verhindert hatte.
Inzwischen haben die vier Teilhaber ihre Anteile an Meinhardt abgetreten, das ist amtlich und soll nach dem Mugello-GP endgültig besiegelt werden. Ob es beim angebotenen Verkaufspreis von 100 Euro geblieben ist, ist bisher nicht durchgesickert.
Ein solcher Neubeginn ist dringend nötig, denn im Budget für die laufende Moto3-WM-Saison fehlt Sponsorgeld in der Höhe von mindestens 150.000 Euro, berichteten Thien und Meinhardt in Le Mans.
Ausrüster Peugeot hat 450.0000 Euro an Mahindra für die Motorräder von John McPhee und Alexis Masbou bezahlt, dazu die Motoren und den Suspension-Deal mit Öhlins.
Nach dem Ausstieg der vier alten Gesellschafter, die auch schon an der Racing Team Germany GmbH beteiligt waren, will Sponsor Ingo Prüstel als Investor einsteigen. Auch der Solarhersteller Michael Knupp könnte sich als Sponsor am Peugeot-Projekt beteiligen. «Er ist noch in der Warteschleife», sagt Thien. «Vielleicht entscheidet er sich nach dem Mugello-GP.»
Dass die Sponsoren dem Team momentan nicht die Türen einrennen, leuchtet ein. Bei den ersten fünf Grand Prix gingen McPhee und Masbou viermal leer aus, der Franzose steht 2016 noch ganz ohne Punkte da. Im Vorjahr gewann er auf der Honda NSF 250RW den Katar-GP, McPhee startete 2015 auf der Honda zweimal aus der Pole-Position.
Immerhin haben Thien und Meinhardt jetzt den Machtkampf gegen die alten Seilschaften gewonnen. «Sonst wäre ich ausgestiegen und hätte mir einen anderen Job gesucht», hat Thien mehrmals angedroht.
Jetzt werden die Ärmel hochgekrempelt. «Jetzt sollten wir in Ruhe arbeiten können», meint Thien. «Dann hoffen wir auf technische Updates von Mahindra, damit wir bessere Resultate erzielen können.»