Philipp Öttl (KTM): «Habe alles für einen Sieg»
Peter Öttl stand zum letzten Mal 1996 beim Grand Prix von Mugello am 26. Mai auf dem Podest. Er siegte im Rennen der 125-ccm-Klasse. Damals war Philipp Öttl gerade einmal 23 Tage alt. «Als Philipp zur Welt kam, dachte ich eigentlich nicht, dass er einmal Rennfahrer wird. Der Gedanke war nicht wirklich da», berichtete Peter Öttl beim «GoPro Hang out». «Ich war selbst zehn Jahre lang in der Weltmeisterschaft unterwegs. Bei 101 GP-Starts stand ich 20 Mal auf dem Podest und konnte fünfmal siegen.»
«Mein Vater ist mein Chef und er hat das Sagen im Team. Wir haben ein gutes Verhältnis, das passt. Wir kommen gut aus und haben viel Spaß miteinander», versichert Philipp Öttl. Vater Peter stimmt zu: «Wir hatten schon viel Spaß gemeinsam und eine großartigen Zeit. Wir haben auch immer gesagt: ‹Egal was kommt, diese Zeit hier kann uns keiner nehmen. Es ist immer spannend, ihn auf der Strecke zu sehen, denn auch ich fuhr dort vor 20 Jahren.»
Philipp Öttl glänzte 2016 bereits mit Platz 4 in Austin und dem fünften Rang in Österreich auf dem Red Bull Ring. Doch er musste auch Rückschläge wie eine Handgelenksverletzung hinnehmen. Hat man als Vater nicht auch Angst, wenn der eigene Sohn mit einer Rennmaschine um die Strecke jagt? «Angst habe ich nicht, aber natürlich bin ich nervös. Und ich hoffe natürlich immer, dass er gesund zurückkommt. Obwohl man ja schon gesehen hat, dass Stürze passieren können, wenn er immer weiter nach vorne kommt.»
Philipp Öttl ist überzeugt, dass er bis zum Saisonende 2016 noch ein Highlight setzen kann. In Indianapolis hatte er 2015 seinen ersten Podestplatz erreicht, nun soll der Sprung auf das oberste Treppchen folgen. «Ich denke, dass ich im Moment alles habe, was es für einen Sieg braucht. Doch es braucht den richtigen Tag, das Motorrad und auch den Fahrer. Es muss alles passen», weiß der 20-Jährige.
«Ich habe immer gesagt: Wenn das dein Wunsch ist und du hundert Prozent gibst, dann gebe ich auch hundert Prozent», lächelte Peter Öttl.