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Livio Loi: Illegale Übersetzung – disqualifiziert!

Von Günther Wiesinger
Livio Loi

Livio Loi

Livio Loi wurde von der Race Direction für den Aragón-GP vom dritten auf den 34. Startplatz verbannt, er wurde vom Zeittraining disqualifiziert.

Schwerer Rückschlag für das niederländische RW Racing-Honda-Team, das mit dem Belgier Livio Loi in der Fahrer-WM nur an 21. Stelle liegt.

Loi wurde nach dem Moto3-Qualifying beim GP von Aragonien disqualifiziert – wegen einer illegalen Getriebeübersetzung.

«Wir haben in diesem Jahr in der Moto3-Klasse bisher noch nie ein Getriebe untersucht. Deshalb habe ich mir das für den Aragón-GP vorgenommen», erklärte der offizielle Technical Director Danny Aldridge gegenüber SPEEDWEEK.com. «Es sind in der Moto3-WM pro Gang zwei Übersetzungen erlaubt, drei für den Primärantrieb. Diese Übersetzungen werden von den Herstellern vor dem ersten Rennen festgelegt und homologiert. Bei der Technischen Kontrolle nach dem Qualifying von Aragón haben wir bei der Untersuchung der Honda von Livio Loi im zweiten Gang eine nicht homologierte Übersetzung vorgefunden. Deshalb wurde er disqualifiziert und vom dritten auf den 34. und letzten Startplatz strafversetzt. Diesen letzten Startplatz darf Loi einnehmen, weil er in den freien Trainings die 107-Prozent-Hürde geschafft hat, also nicht mehr als 7 Prozent auf die Quali-Bestzeit verloren hat.»

Übrigens: Crew-Chief von Loi ist der Niederländer Hans Spaan, der ehemalige 125-ccm-Vizeweltmeister.

Aldridge wählte neben Loi noch den Trainingsschnellsten Enea Bastianini zur Kontrolle aus. «Normalerweise kontrollieren wir in solchen Fällen Fahrer aus den Top 3, dazu machen wir zusätzlich noch stichprobenartige Kontrollen. Loi war im Vergleich zu anderen Qualifyings plötzlich sehr weit vorne, also hätten wir ihn vielleicht sowieso kontrolliert, auch wenn er nicht in den Top-3 gelandet wäre...»

Die Race Direction kann es zwar nicht beweisen, aber es liegt die Vermutung nahe, dass Loi nicht zum ersten Mal mit dieser illegalen Übersetzung des zweiten Gangs unterwegs war, vielleicht sogar die ganze Saison. Mangels an Beweisen gilt allerdings die Unschuldsvermutung.

WM-Leader Brad Binder (Red Bull Ajo KTM) war beim Jerez-GP wegen eines nicht homologierten Mappings vom ersten auf den letzten Platz strafversetzt worden. Der Südafrikaner gewann das Rennen damals trotzdem.

«Bei Binder gingen wir davon aus, dass versehentlich ein falsches Mapping verwendet wurde. Bei Loi war wohl kein Versehen im Spiel», vermutet Danny Aldridge.

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