Jorge Navarro: «Es hat Vorteile, der Einzige zu sein»
Jorge Navarro: «Es gibt in jedem Rennen Situationen, die du nicht kontrollieren kannst»
Mit dem zweiten GP-Sieg seiner Karriere hat Jorge Navarro im Heimspiel von Aragón den zweiten WM-Platz zurückerobert. Der WM-Kampf gegen Brad Binder ist jedoch verloren, denn der Südafrikaner kam gleich nach dem Lokalmatador über die Ziellinie und sicherte sich so als Zweiter die Titelkrone.
Der Grund für Navarros Niederlage liegt auf der Hand: Der 20-Jährige brach sich bei einem Training auf einer Kartstrecke das linke Schien- und Wadenbein. «In diesem Jahr konnte ich erstmals um den Titel mitkämpfen, aber leider lief es nicht wie erwartet», fasst er zusammen. «Wir hatten gleich mehrere Probleme und die grösste Sorge war wohl meine Verletzung, die ich mir im Juni zugezogen hatte», erinnert er sich in einem MotoGP.com-Video.
«Durch die Verletzung habe ich nicht nur ein Rennen verpasst, ich war auch noch nicht einhundertprozentig fit, als ich wieder zurückkam. Und da waren einfach zu viele Nuller. Aber es gibt in jedem Rennen Situationen, die du nicht kontrollieren kannst. Wenn dich ein Gegner abräumt, dann gibt es nicht mehr viel, das du machen kannst. Ich rede nicht gerne von Pech, aber in einigen Situationen war ich in diesem Jahr alles Andere als ein Glückspilz», fügt Navarro seufzend an.
Und der 42-fache GP-Pilot, der in diesem Jahr auch den WM-Lauf auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya für sich entscheiden konnte, gesteht unumwunden: «Binder hat aber auch einen guten Job gemacht, ich rechnete von Anfang an mit ihm.»
Trotz des verpassten Titels steigt Navarro 2017 in die Moto2 auf. Er räumt ein: «Natürlich träumst du als Kind davon, in allen Klassen, in denen du unterwegs bist, auch den Titel zu holen. Ich wollte mir diesen Traum erfüllen, deshalb gab ich nach der Verletzung auch derart Gas, um möglichst schnell wieder auf dem Bike zu sitzen. Aber es hat nicht sollen sein.»
Dass er als einziger Pilot für das Gresini-Team auf einer Honda auf Punktejagd gehen wird, beunruhigt Navarro nicht: «Natürlich, das nächste Jahr wird eine Herausforderung für mich. Aber ich habe mit Gresini ein grossartiges Team an meiner Seite und ich bin überzeugt, dass wir ein gutes Jahr erleben werden. Dass ich der einzige Fahrer bin, hat auch Vorteile. Denn wenn du der Einzige in der Box bist, konzentriert sich auch das ganze Team auf dich. Mein Ziel ist es, möglichst viel zu lernen und möglichst schnell Fortschritte zu machen.»