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Jorge Navarro: Stürze, Verletzungen & der Vizetitel

Von Sharleena Wirsing
Den Titelkampf gegen Brad Binder hat Jorge Navarro verloren, doch durch seinen Sieg in Aragón eroberte er WM-Rang 2 zurück. Der Spanier hat eine schwierige Zeit hinter sich, will nun jedoch den Vizetitel sichern.

In der Saison 2016 hatte Jorge Navarro seine Chance auf den Moto3-Titel, diese konnte er jedoch nicht vollends nutzen. Nachdem der Honda-Pilot vor heimischer Kulisse in Barcelona seinen ersten GP-Sieg eingefahren hatte, wollte er in Assen den Rückstand auf WM-Leader Brad Binder weiter verkürzen. Doch ein Trainingsunfall machte dem Spanier einen Strich durch die Rechnung. Beim Training auf einer Kartstrecke brach sich der 20-Jährige das linke Schien- und Wadenbein.

Der Moto3-WM-Zweite wurde von Dr. Mir und Dr. Ginebreda in der Universitätsklinik Quirón Dexeus in Barcelona operiert und musste den Assen-GP auslassen. Er wurde dort von Lorenzo Dalla Porta auf der Honda des Teams Estrella Galicia 0,0 ersetzt, der in Mugello bereits den verletzten Philipp Öttl vertreten hatte.

Schon vier Wochen nach seinem Unfall trat Navarro beim Sachsenring-GP an. Er biss die Zähne zusammen und platzierte sich vor Binder auf Rang 7. In entscheidenden Situationen fabrizierte Navarro jedoch immer wieder Stürze, was auch der Ausheilung seines Beinbruchs im Weg stand.

In den sechs Rennen zwischen seinem Sieg in Barcelona und dem Triumph in Aragón konnte der 20-Jährige aus Valencia nur 15 Punkte sammeln. Somit hatte Navarro gegen den konstanten Brad Binder aus dem Team Red Bull KTM Ajo keine Chance. Der Südafrikaner krönte sich mit Platz 2 in Aragón zum Weltmeister

Durch seinen Sieg in Aragón eroberte Navarro jedoch den zweiten WM-Rang zurück. Er liegt im Kampf um den Titel des Vizeweltmeisters nun vier Punkte vor seinem Honda-Markenkollegen Enea Bastianini. «Es war in typisches Moto3-Rennen, bei dem der Windschatten wichtig war. Zu Beginn war die Führungsgruppe sehr groß. In den ersten Runden pushte ich und schuf eine kleine Lücke, aber ich erkannte, dass es nicht genug war. Ich entschied mich, meinen Rhythmus zu verlangsamen, um die Reifen und mich nicht zu überbeanspruchen. Fünf Runden vor Schluss war es wieder Zeit zu attackieren, denn die Führungsgruppe wurde größer, Binder begann zu pushen. Ich entschied mich dafür, auf der Gegengerade Zweiter zu sein. Binder überraschte mich, als er Bastianini und mich schnappte. Aber in der letzten Kurve sagte ich zu mir: ‹Das muss dein Rennen sein.› Es war großartig, zuhause zu gewinnen. Das Rennen machte Spaß», blickte Navarro zurück.

Trotz aller Rückschläge zeigte er sich als fairer Sportsmann: «Ich gratuliere Brad zu seinem Titel. Er hat wirklich viel gearbeitet und hatte eine unglaubliche Saison.»

2017 werden Binder und Navarro erneut Gegner sein. Schon beim Sachsenring-GP hatte Navarro im Gespräch mit SPEEDWEEK.com angekündigt, auch ohne Moto3-Titel in die Moto2-Klasse aufsteigen zu wollen. Er wird 2017 und 2018 im Moto2-Team von Fausto Gresini antreten. Im nächsten Jahr kämpfen Binder und Navarro also um den Titel «Rookie oft he Year» in der mittleren Klasse.

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