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Motocross-SM Broc: Julien Bill Open-Sieger!

Von René Streuli
Nach dem Frauenfelder Motocross am Ostermontag, reiste der in Brasilien die Supercross- und MX-Saison bestreitende Westschweizer Julien Bill für einen zweiten Gastauftritt nach Broc – und dominierte.

Immer, wenn Julien Bill und Jérémy Delincé ihre Bikes ins Fahrerlager stellen, weiss man, dass sie nicht gewillt sind, dem anderen auch nur einen alten gebrauchten Reifen zu schenken, geschweige denn Sekundenbruchteile – stets wird hart aber fair gekämpft. Genau so war es auch bei der 60. Austragung des Motocross’ in Broc, wo sie sich bereits im Zeittraining alles abverlangten. Schliesslich entschied ein Wimpernschlag das erste Tagesduell der beiden zugunsten des Belgiers. Mit einem minimen Vorsprung von 3/1000 Sekunden auf den ehemaligen MX3-Weltmeister rollte Delincé als Erster an den Startbalken.

Kurz nach dem Start zum ersten Lauf übernahm Bill die Führung vor Delincé und dem erneut gut gelaunten Simon Baumann, der als Dritter in die zweite Runde ging. Hinter dem Spitzentrio stritten sich Romain Jacquiot, Grégory Wicht, Yves Furlato und Alain Schafer um die weiteren Plätze.

Während Bill vorne das Tempo diktierte, bekundeten Delincé und Baumann grosse Mühe, dieses mitzugehen – das Loch zu Bill wurde immer grösser. Bei Rennhälfte waren die Plätze bezogen: Bill gewann mit grossem Vorsprung auf Titelverteidiger und Meisterschafts-Leader Delincé, starker Dritter wurde Baumann. Hinter dem viertplatzierten Gonseth, aber noch vor dem nach seiner schweren Verletzung in Frauenfeld immer besser in Fahrt kommenden Alain Schafer, beendete «Orange-Rider» Yves Furlato sein Rennen auf dem fünften Rang. Er scheint seinen Platz in der Open-Spitzengruppe gefunden zu haben.

Julien Bill einsame Spitze

Auf der in die richtige Richtung veränderten aber dennoch sehr steinigen Strecke von Broc sah die Open-Klasse Bill nach seinem Holeshot erneut als Erster in den zweiten Lauf sprinten. Wie von der Tarantel gestochen enteilte er der Konkurrenz mit seiner unverkennbar aggressiven Fahrweise. Hinter dem «Brasilianer» versuchte Baumann den Abstand so gering wie möglich zu gestalten, was ihm aber nur bedingt gelang. Schliesslich wurde er mit knapp 13 sec Rückstand sicherer Zweiter vor Kevin Gonseth, dem ebenfalls ein überzeugendes Rennen gelang. Eine starke Performance zeigte auch Grégory Wicht, der mit seiner Honda mit Platz 4 ebenso zu überzeugen vermochte wie Romain Jacquiot, der sich gerade noch vor Alain Schafer ins Ziel retten konnte.

Überschattet wurde das zweite Open-Rennen vom Sturz des in Beaufays (B) beheimateten Jérémy Delincé.

Sommerpause zur Regeneration

Simon Baumann: «Mir war sehr wichtig, dass ich den jüngeren Top-Fahrern zeigen konnte, dass mit mir weiterhin zu rechnen ist. Ich glaube, dies ist mir ganz gut gelungen, wenngleich ich mit dem ersten Lauf nach gutem Start resultatmässig wohl zufrieden bin – nicht aber mit meiner fahrerischen Leistung, denn es wäre noch mehr drin gelegen. In Moto 2 habe ich nach gutem Start leider schnell den Anschluss zu Bill verloren, da ich in den ersten Runden von Romain Jacquiot aufgehalten wurde. Ich bin unterm Strich wesentlich besser gefahren als noch im ersten Rennen. Ich bin körperlich und mental in sehr guter Verfassung, deshalb will ich mich auch weiterhin nach vorne in Richtung Spitze orientieren. Die lange Sommerpause nutze ich zunächst mal, um etwas runterzufahren und auch, um mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Auch werde ich das wöchentliche Training bewusst etwas reduzieren, um meinem Körper die nötige Regeneration zu ermöglichen, bevor ich dann mit Blick auf Roggenburg das Training mit einem neu aufgebauten Bike wieder intensiviere.»

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