Romanel sur Morges, MX2: Killian Auberson ist Champ
Die Ausgangslage für Romanel sur Morges war klar: Sollte der Gesamt-Zweite Cyrill Scheiwiller die restlichen vier Rennläufe in Romanel und eine Woche später in Les Vieux-Prés zu seinen Gunsten entscheiden können, bräuchte Auberson hier in Romanel zwei Platz-Zwei-Klassierungen, um sich vorzeigt als Schweizermeister feiern lassen zu können.
Mit bester Reaktionszeit und optimaler Gewichtsverlagerung auf dem Bike verliess Andy Baumgartner den Startbalken in Lauf 1. Mit dem Holeshot in der Tasche, sprintete der Romanshorner in die erste Runde, gefolgt von den bekannten Hauptprotagonisten der MX2-Klasse. Und mittendrin auch die grosse Nachwuchshoffnung Patric Schnegg, der sich dank seinen regelmässigen Starts in der ADAC MX Masters-Serie zusehends die hohen Tempi und die aggressivere Fahrweise aneignet.
Erneut mässig ins Rennen fand der Belgier Nick Triest, der deshalb einmal mehr eine zunächst erfolgreich scheinende Aufholjagd starten musste. Leider nicht richtig ins Rennen kommt Patrick Walther, der vor einigen Tagen seinen Rücktritt vom aktiven MX-Sport bekannt gegeben hat.
An der Spitze enteilte Auberson seinen Verfolgern, während Triest mit seiner kämpferischen Fahrweise immer weiter nach vorne drängt. Die Top-5 bei Rennmitte hören auf die Namen Auberson, bzw. Triest Scheiwiller, Baumgartner und Schnegg.
Dann die Schlussphase des Rennens, in der sich die Ereignisse überschlagen. Schnegg fährt ein fantastisches Rennen und ringt der Reihe nach Baumgartner, Scheiwiller und auch Triest nieder. Vor den Augen seines überglücklichen Vaters, lässt sich Schnegg hinter Kilian Auberson als sensationeller Zweiter die Zielflagge zeigen. Dritter wird «Baumi». Umgekehrt das Drama um Triest; als sicherer Zweiter in die letzte Runde gehend, ereilt ihn ein folgenschwerer Plattfuss, wodurch er sich vor dem heranstürmenden Scheiwiller noch als Vierter ins Ziel schleppen kann.
Kevin Auberson, Killians älterer Bruder, schoss im zweiten Rennen mit einem perfekten Start sofort an die Spitze des Pulks und bestimmte fortan die Pace. Hinter Kevin beendeten die üblichen Verdächtigen namens Patrick Walther, Cyrill Scheiwiller, «Baumi» und Killian die erste Runde. Schnegg und einmal mehr Triest setzten ihre Starts - im Vergleich zum Spitzen-Quintett - schon eher «in den Sand» der sehr schnellen, attraktiven und übersichtlichen Strecke von Romanel.
Bis zur vermeintlichen Rennmitte vergrösserte der führende Kevin Auberson seinen Vorsprung auf seine Verfolger kontinuierlich - bis zum Rennabbruch wegen eines heftigen Abflugs von Nachwuchshoffnung Cyrill Flury, der mit voller Wucht mit dem Kopf auf den harten Boden aufprallte. Wie später bekannt wurde, konnte Flury das Spital bereits wieder verlassen, denn glücklicherweise kam er mit starken Prellungen noch glimpflich davon.
Da das Rennen nicht mehr wiedergestartet wurde, hiess der Sieger aufgrund der letzten gewerteten Zieldurchfahrt Kevin Auberson - Zweiter wurde Scheiwiller vor Walther und Killian Auberson, der mit seinem vierten Platz nach 2011 und 2013 verdientermassen seinen dritten MX2-Meistertitel feiern kann.
Claude Clément - FMS-Vize-Präsident & Techn. Kommissar: Zum Zeitpunkt des Abbruchs war die Hälfte der Laufzeit von 25 Minuten bereits überschritten, was eine volle Wertung des Rennens reglementarisch auch zulässt (gewertet wird immer die letzte Zieldurchfahrt VOR einem Rennabbruch!). Deshalb kommt das Rennen ohne Re-Start in die Wertung. Wäre beim Rennabbruch die Hälfte der Zeit noch nicht absolviert gewesen, hätten wir einen Re-Start über die vollen 25 Minuten + 2 Runden anordnen müssen.
Killian Auberson - alter & neuer MX2-Schweizermeister: Ich bin nicht so recht in Fahrt gekommen, da ich mit der Piste einige Probleme hatte. Dann ging es immer besser und ich konnte dennoch einen sicheren Sieg erzielen. Vor dem zweiten Lauf bemerkte ich ein Problem am Bike; ich stand bereits am Startbalken, als ich irgendwelche Tropfen am Boden wahrnahm. Ich entfernte kurzer Hand die untere Motoren-Schutzverkleidung, weil ich ein Öl-Leck befürchtete. Doch dann stellte ich fest, dass ein Wasserschlauch einen Riss aufwies. Ich bin wirklich froh, dass das Rennen wegen Cyrilles schlimmen Sturz abgebrochen werden musste, da ich sehr nervös war und Angst hatte, dass der Motor wegen des Wasserverlustes nicht durchhalten würde - ich konnte deshalb auch nicht voll fahren. In Les Vieux-Prés werde ich MX2 und MX-Open fahren - ich habe aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht entschieden, ob ich in der kommenden Saison MX2 oder MX-Open fahren werde.
Cyrill Scheiwiller: Mit dem Zeittraining war ich zufrieden, ich hab‘ mich auch gut gefühlt. Sehr guter Start im ersten Lauf, ich konnte sofort auf Rang zwei vorfahren, hab‘ aber gegen Ende des Laufes etwas an Kraft verloren, wodurch ich leider noch auf Platz fünf zurückfiel. Im zweiten Lauf hatte ich wieder einen ganz guten Start, nachher tolle Zweikämpfe mit Patrick Walther gehabt und letztlich guter Zweiter und Tagesdritter geworden. Jetzt gehe ich ohne mich unter Druck zu setzen nach Vieux-Prés. Dort will ich mein Rennen wie immer fahren ohne auf das Klassement zu schauen - ich will einfach wie immer mein Bestes geben.
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