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Luongo: «Fans haben SMX-Konzept nicht verstanden»

Von Thoralf Abgarjan
Guiseppe Luongo will den Motocross-Sport populärer machen

Guiseppe Luongo will den Motocross-Sport populärer machen

Youthstream-Präsident Guiseppe Luongo hält das SMX Supermotocross auf Schalke trotz leerer Zuschauerränge für einen Erfolg und analysiert die Gründe für das Fernbleiben der Zuschauer.

«Zu unserer großen Überraschung fand das Supermotocross nicht den erwarteten Anklang bei den Zuschauern vor Ort», schreibt Youthstream-Präsident Guiseppe Luongo im Editorial der neuesten Ausgabe des von Youthstream veröffentlichten MXGP-MAG.

«Noch nie zuvor sind bei einem Hallen-Event der amtierende Supercross-Weltmeister [Ryan Dungey] gegen die amtierenden Motocross-Weltmeister [Tim Gajser und Jeffrey Herlings] angetreten. Wir müssen jetzt die Gründe für das Fernbleiben der Fans genau analysieren. Vielleicht hat der Name nicht gezogen. Möglicherweise haben die Fans das Konzept der Veranstaltung nicht verstanden. Vielleicht war es auch der falsche Austragungsort, vielleicht war das Datum nicht gut gewählt.»

Die Eintrittspreise sind für den Youthstream-Präsidenten kein Thema zum Nachdenken.

Luongo kann der Veranstaltung rückblickend auch positive Seiten abgewinnen. Zuerst lobt er die eigene Organisation: «Die Organisation der Veranstaltung war außergewöhnlich gut.» Im Gegensatz zu WM-Läufen, bei denen immer ein lokaler Organisator involviert ist, war beim SMX Youthstream alleiniger Organisator. Das Stadion wurde angemietet, den Rest organisierte oder kaufte Youthstream in alleiniger Regie.

Obwohl wichtige US-Leistungsträger wie Eli Tomac (Kawasaki), Austin Forkner (Kawasaki), Cooper Webb (Yamaha), Justin Barcia (Yamaha/Suzuki), Jason Anderson (Husqvarna) oder Ken Roczen (Honda) aus unterschiedlichen Gründen nicht antraten, lobt Luongo die Präsenz von Fahrern und Herstellern: «Sie hätte nicht besser sein können», meint der Youthstream-Chef.

Aus sportlicher Sicht war bereits vor dem Rennen klar, dass KTM mit dem Aufgebot Dungey, Musquin, Herlings gegen die Teams der anderen Hersteller überlegen ins Rennen geht. Denn die meisten US-Spitzenfahrer der anderen Teams blieben dem SMX fern.

So ging es (im Gegensatz zum MXoN) beim SMX auch nicht wirklich um eine Mannschaftsleistung, sondern um Einzelrennenen, zweifelsfrei hochkarätig. Von einem 'regulären' Rennen unterschied sich das SMX nicht grundlegend.

Von den Fans ausgehende Rauschzustände gab es in der buchstäblichen Kälte der Veltins-Arena nicht im Ansatz.

Das SMX war ein kaltes, emotionsloses Rennen auf hohem sportlichen Niveau.

Während es beim vergleichsweise 'einfachen' Konzept des MXoN schon teilweise schwierig ist, bei zwei Fahrern pro Team und Rennen die Übersicht über die aktuelle Mannschaftsplatzierung zu behalten, wird es bei 3 oder 4 Fahrern nahezu unmöglich. So auch auf Schalke: Der Sieg von KTM war offenkundig. Was aber auf den Plätzen geschah, entzog sich komplett dem Zugang des Publikums und auch der Experten.

Kann Youthstream mit diesem Konzept auf breitere Zuschauer-Resonanz hoffen? Kann man so Motocross und Supercross populärer machen? Luongo meint: «Das Format bot eine Menge Spannung über den ganzen Abend. Die Strecke war spektakulär und anspruchsvoll. Die Rennen waren spannend und das TV-Programm hervorragend.»

Angesichts der leeren Zuschauerränge in der Veltins-Arena waren die TV-Bilder trotz der angetretenen Motocross-Weltelite beschämend. Wie sehr eine solche Veranstaltung von einer starken Besucherkulisse abhängt, zeigte der Monster-Energy-Cup in Las Vegas nur eine Woche später: Jubelnde Fans, eine pulsierende Menge, eine elektrisierende Atmosphäre und große Emotionen. Das ist der Stoff, der solche Events zu legendären Ereignissen macht!


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