Nemeth nimmt Stellung zur Doping-Verurteilung
Nemeth: «Ein folgenschwerer Fehler»
«Zu Beginn der Saison 2009 musste ich mich aufgrund massiver körperlicher Beschwerden einer Reihe ärztlicher Untersuchungen unterziehen, anhand derer festgestellt wurde, dass ich unter bisweilen lebensbedrohlich hohem Blutdruck leide», sagte Kornel Nemeth. «Da mein Gesundheitszustand eine sofortige, medikamentöse Behandlung erforderte, verschrieb mir mein behandelnder Arzt das Metoprolol-haltige Medikament Metohexal zur Senkung meines Blutdrucks. Wie immer erkundigte ich mich auch in diesem Fall mehrmals nachdrücklich, ob ich die Tabletten als im Wettkampf tätiger Profisportler unbedenklich nehmen dürfe, und mein Arzt bestätigte mir dies.»
«Ich beging den folgenschweren Fehler, mich nicht eigenhändig davon zu vergewissern, ob die Einnahme von Metoprolol-haltigen Medikamenten im Motorsport als Dopingmassnahme gilt oder nicht. Für diesen Fehler bin ich vom Ungarischen Motorsportbund bestraft worden, zu Recht. Zwar wurde ich des vorsätzlichen Medikamentenmissbrauchs zur illegalen Erhöhung der sportlichen Leistung freigesprochen, musste jedoch die Konsequenzen einer Disziplinarstrafe akzeptieren, infolge derer ich die in Gaildorf eingefahrenen Punkte verlor und für die Wintersaison 2009/2010 gesperrt wurde.»
«Nach sechs Monaten voller Ungewissheit wurde ich nun vom ADAC über die Aberkennung des Meisterschaftstitels der MX Masters informiert. Ich entschuldige mich bei meinen treuen Fans, KTM Sarholz und KTM Deutschland für den Titelverlust; es tut mir von Herzen Leid.»
«Die Folgen meines aus Zeitmangel und Gutgläubigkeit begangenen Fehlers reichen weit über die sportrechtliche Strafe hinaus: die bereits im Oktober 2009 gegen mich gestartete Hetzkampagne machte es mir unmöglich, ein Team für 2010 zu finden.»
«In dieser schweren Zeit, in der es von vielen Seiten massive Vorwürfe und Beschimpfungen hagelte, stand ein Mensch bedingungslos an meiner Seite: meine Frau Melinda. Ich möchte ihr für ihre Kraft und ihren Einsatz danken. Ohne sie hätte ich diesen Albtraum nicht durchgestanden.»
«Weiterhin danke ich dem ADAC MX Masters Team für Verständnis, Mitgefühl und Diskretion. Mein besonderer Dank gilt Marion Englert und Dieter Porsch.»