Veteranencup: Seubert-Duo debütieren mit Pokal-Gewinn
Eigentlich war die Sache klar. Wenn Dietmar Schmid/Bruno Kälin nicht von technischen Problemen eingebremst wurden, waren die Titelverteidiger auch in dieser Saison kaum zu schlagen. Aber die Hoffnung, in jedem Lauf zu punkten, sollte sich nicht erfüllen. Und das brachte sie am Ende gegen ein Team ins Hintertreffen, dessen Leistungsstärke anfangs nicht einzuschätzen war: Alexander und Torsten Seubert.
Die OMK-Pokal-Sieger von 1992 hatten ihre Karriere nach ihrem ersten großen Erfolg nicht mehr konsequent vorangetrieben, sondern sich verstärkt in der Vereinsarbeit des MSC Straßbessenbach engagiert. Doch im letzten Jahr juckte die Gashand wieder. Und so beschlossen die Seubert-Vettern, in den Veteranencup einzugreifen.
Schon bei den ersten Rennen zeichnete sich ab, dass sie im Titelkampf mitmischen konnten. Doch im direkten Duell waren die Neueinsteiger den Platzhirschen Schmid/Kälin meistens unterlegen. Kein Wunder, denn die Favoriten waren in den Jahren zuvor kontinuierlich und erfolgreich aktiv. Aber: Dietmar Schmid setzte auch einen etwas hubraum- und leistungsstärkeren Motor ein, der ihm oft schon am Start Vorteile brachte.
Nach einem Ausfall Schmids beim viertletzten Rennen in Bramberg übernahmen die Seuberts die Tabellenführung. Rein mathematisch war diese ihnen dann auch nicht mehr zu nehmen, wenn sie in den letzten Läufen hinter Schmid die Zielflagge sahen. Mit sieben Punkten Rückstand reisten die letztjährigen Meister zum Finale nach Waldkappel-Breitau (Sontra) und konnten nur noch auf einen Patzer der Seuberts hoffen. Die mussten ihren Widersachern im ersten Lauf zwar den Vortritt lassen, doch dann kamen ihnen abermalige Technikprobleme Schmids zugute: Nach der Aufwärmrunde zum entscheidenden letzten Rennen begann der XS-Twin mächtig zu ölen, sodass das schwäbisch-helvetische Duo auf einen Start verzichten musste.
Nun brauchten die Seuberts nur noch die ersten drei Runden zu überstehen, um den Titel in der Tasche zu haben. Andernfalls hätten ihnen Rolf Bremer/Dominik Niemand diesen noch mit einem Sieg abspenstig machen können. Doch Alexander und Torsten Seubert hatten die Sache gut im Griff und siegten vor Bremer/Niemand, die damit noch Vizemeister wurden. Lars Schäfer/Michael Weller und Maik Hug/Joachim Kurt wurden punktgleich hinter Frank Zimmermann/Karsten Lieberum als Fünfte gewertet. Der letztjährige Cup-Dritte Peter Pitz hatte sich gleich im Frühjahr bei Probefahrten mit einem Einzylinder einen Oberschenkelbruch zugezogen und war damit für den Rest der Saison ausgefallen.
Als erfolgreichste Beifahrerin durfte sich Franzi Schneider, Tochter des 2009er Cup-Siegers Christof Schneider, im Boot von Harald Korell über den zehnten Gesamtrang freuen. Julius und Veronika Reimann wurden Dreizehnte, nachdem sie einen technischen Totalausfall verbuchen mussten und das letzte Rennen nicht bestreiten konnten. Organisator Dirk Prill musste bei den meisten Veranstaltungen zuschauen, nachdem Beifahrerin Monika Winter sich verletzt hatte.
Immerhin: Alle 'Invaliden' dieser Saison waren beim Abschlussrennen in Sontra als Zuschauer vor Ort. 2019 geht der Cup in die 14. Runde. «Mit der 13 können wir ja nicht aufhören», konstatiert Prill zur Begründung.
Gesamtwertung Veteranencup 2018:
1. Seubert/Seubert 415 Punkte. 2. Bremer/Niemand 384. 3. Schmid/Kälin 376. 4. Zimmermann/Lieberum 329. 5. Schäfer/Weller u. Hug/Kurt je291. 7. Daiß/Daiß 282. 8. Huth/Rausch 279. 9. D.Degenhardt/Bachmann 259. 10. Korell/Schneider 235.