MX-Wochenrückblick mit Simon Längenfelder (GasGas)
Simon Längenfelder verbringt die Ostertage im heimischen Oberfranken
Trotz der durch die Ausbreitung von Covid-19 verursachten Zwangspause gab es auch in dieser Woche wieder viele Nachrichten.
Der französische Motocross- und Supercross-Multi-Champion Jean Michel Bayle beging Anfang April Woche seinen 51. Geburtstag, doch zum Feiern war ihm nicht zumute, denn er musste wegen akuter Atembeschwerden infolge einer Infektion mit dem Coronavirus ins Krankenhaus eingeliefert werden. Inzwischen geht es Bayle wieder besser. Er wiederholte aber seinen Appell, die Warnungen und Vorschriften in Sachen 'social distancing' ernst zu nehmen.
Aus den USA erreichen uns leider weiterhin überwiegend schlechte Nachrichten. Dort ist die Zahl an Infizierten und durch Covid-19 Verstorbenen weltweit am höchsten. Ken Roczen nahm und nimmt die Gefahr ernst und berichtete, dass es auch in seinem Wohnort in Florida bereits zwei Todesfälle zu beklagen gab. In Hinblick auf die zahlreichen Operationen, die der Thüringer nach seinen Arm- und Handverletzungen über sich ergehen lassen musste, gilt sein Immunsystem als geschwächt. Deshalb war Roczen auch einer der ersten US-Stars, die noch vor der großen Ausbruchswelle reagierten.
Der Supercross-Weltmeister des Jahres 2018, Husqvarna-Werksfahrer Jason Anderson, betrachtet das Training im Sand für das Motocross der Nationen in Assen als die härteste Schule seiner Karriere. Jetzt denkt der Amerikaner darüber nach, in die WM zu wechseln. Damit könnte er Geschichte schreiben. Die Fans sind begeistert: «Do it», kommentierten viele seiner Follower. In der Geschichte des Motocross gab es nur eine handvoll US-Fahrer, die in der WM erfolgreich waren: Danny LaPorte, Brad Lackey, Trampas Parker, Donny Schmit und Bobby Moore. In der 'Neuzeit', d.h. nach der Einführung der Viertakt-Klassen MX1, MX2 und MX3 im Jahre 2003, hat noch kein Amerikaner die Motocross-WM gewinnen können. Der letzte WM-Titel von Bob Moore 1994 liegt mehr als ein Vierteljahrhundert zurück.
In dieser Woche sprachen wir mit dem deutschen Hoffnungsträger Simon Längenfelder, der in Valkenswaard auf Rang 5 in der MX2-Klasse beeindruckte. Im Interview erzählt er, wie er die Ostertage verbringt, wie sein Trainingsprogramm aussieht und worin die Unterschiede zwischen einem GasGas-Werksmotorrad und einem KTM-Werksmotorrad bestehen.
Simon Längenfelder verbringt die Ostertage in seinem Elternhaus in Regnitzlosau. «Wir haben im Keller ein kleines Gym, wo ich jeden Tag trainiere. Ich versuche, die Balance zu halten, da wir ja nicht genau wissen, wann es in der WM weitergeht. Ich fühle mich hier sehr wohl und kann im Moment gar nicht genau sagen, wann ich zu meinem Team nach Köln zurückkehre.»
Seine Schulzeit hat der 16-jährige Oberfranke übrigens schon im letzten Jahr beendet. «Ich will mich jetzt voll und ganz aufs Motocrossfahren konzentrieren. Als GasGas-Werksfahrer in der WM zu starten, ist eine einmalige Chance, die ich unbedingt nutzen will».
Mit seinem Teamumfeld zeigt er sich ebenfalls sehr zufrieden. «Ich will zeigen, was ich kann, gute Starts hinlegen und den Spaß am Fahren behalten. Es ist mein erstes WM-Jahr, da habe ich keine konkreten Ziele. Ich muss mich erst an die WM gewöhnen.»
Aber wie man in Valkenswaard gesehen hat: Längenfelder lernt enorm schnell. Das ganze Interview mit Simon Längenfelder gibt es im Podcast zum Nachhören.