Classic Moto Cross Cup 2023 in Sverepec
Der Kurs von Sverepec gehört zu den schönsten Naturstrecken Europas. Legendär sind die WM-Läufe aus den 1980er Jahren. In den 1980er Jahren galt die Anlage von Sverepec nahe der Kreisstadt Povážská Bystrica als die modernste Motocross-Arena Europas. Das gesamte Fahrerlager war damals schon mit einer Asphaltdecke überzogen. Eine gewaltige Stahlkonstruktion überragte die Anlage. Sie beherbergte die Zeitnahme, die Offiziellen, Reporter und VIP-Gäste. Die heute in der WM verwendete und mobile Skybox wirkt da vergleichsweise klein.
In den 1980er Jahren fanden in Sverepec WM-Läufe statt. 1981 gewann Jean-Jacques Bruno seinen einzigen 500er Grand-Prix auf Suzuki. 1995 fand auf dem Naturkurs das Motocross der Nationen statt. Belgien gewann mit Stefan Everts, Joel Smets und Marnicq Bervoets vor Team USA und Frankreich.
Sverepec war das Prestigeobjekt der tschechoslowakischen Föderation, aber bald nach der politischen Wende und der Unabhängigkeit der Slowakei begann leider auch der Verfall der zuvor mit staatlichen Mitteln üppig ausgestatteten und geförderten Anlage. Die letzten WM-Läufe in Sverepec fanden 2008 im Rahmen der MX3 WM statt.
Mit dem europäischen ECMX Cup wird die Historie und die Tradition dieser einst vorbildlichen Anlage wieder in Erinnerung gerufen. Am 8. Juli wurde hier das zweite Event des ECMX Cups ausgetragen. Das erste Rennen fand am 27. Mai im hessischen Laubuseschbach statt. Das Finale findet am 2. September im tschechischen Ledeč nad Sázavou statt.
Insgesamt 141 Aktive hatten sich zu dieser Serie angemeldet. Die Fahrer aus der Schweiz, Österreich, Ungarn, Slowakei, Tschechien, Großbritannien, aus den Niederlanden und aus Deutschland starteten auf dem Traditionskurs. Gestartet wurde in den Klassen Classic Motorräder bis Baujahr 1974, Twinshock bis Baujahr 1982, EVO Baujahr 1990 und Super EVO bis Baujahr 1996.
Zusätzlich gibt es in der Serie eine Alterseinteilung der Fahrer bis 50 Jahre und über 50 Jahre.
Steffen Teubner vom MSC Teutschenthal konnte sich in der Klasse Classic bis 50 Jahre mit 51 Punkten Vorsprung bereits vorzeitig den Titel sichern. Die Klasse 60+ führt Helge Mühlig mit 87 Punkten an.
Der Österreicher Manfred Kainz war früher selbst WM Teilnehmer und fuhr auf dieser Strecke das vierte Mal: «Die jetzige Veranstaltung war für mich aber die schönste. Es sind tolle Rennen ohne Stress und mit viel Spaß. Um WM-Punkte konnten wir mit 20 Jahren fahren, heute ist unser Motto: Viel Spaß an unserem Sport!»