Frau schimpft, Travis Pastranas Kumpels auf der Couch
Travis Pastrana gehört zu den Multitalenten im Motorsport, der 32-Jährige aus Annapolis in Maryland/USA kann beinahe alles bewegen, was Räder hat. Er machte im Motocross, Freestyle, NASCAR und Rallye von sich Reden, im Nitro Circus ist er fester Bestandteil. Bei dieser Freestyle-Tour werden Kunststücke mit Fahrzeugen aller Art aufgeführt, am heutigen Samstag gastiert die Europa-Tournee in München. Weitere Stationen in unseren Gefilden: 31. Januar Prag, 9. Februar Zürich, 16. Februar Hamburg, 17. Februar Köln und 20. Februar Arnhem/NL.
SPEEDWEEK.com sprach mit Travis Pastrana, Teil 3 des Exklusivinterviews.
Verfolgst du Rennserien als Fan?
Ich schaue mir jetzt wieder MotoGP an, das sind großartige Rennen. Ich habe damit begonnen, als Nicky Hayden 2006 Weltmeister wurde. Ich liebe auch Rossi, ihn letztes Jahr zurück an der Spitze zu sehen, war unglaublich.
NASCAR schaue ich mir auch an und Motocross.
Hast du mitbekommen, dass Nicky Hayden jetzt Superbike-WM fährt?
Ja, das ist super. Er hat in MotoGP schwierige Jahre hinter sich, ich drücke ihm die Daumen. Ich bin ein großer Hayden-Fan.
Weshalb hattest du in NASCAR und der Rallye-WM nie den durchschlagenden Erfolg?
Mein Talent ist, dass ich Chancen ergreife, deren Risiken andere nicht bereit sind einzugehen. Als ich Supercross fuhr war ich gut, weil ich weiter springen und schneller durch das Waschbrett fahren konnte. Als Freestyler war ich gut, weil ich einen Doppel-Backflip sprang, oder andere Tricks, die sich kein anderer traute.
Wenn es aber darauf ankommt Runde für Runde perfekt zu fahren, dann scheitere ich. Ich würde gerne wieder NASCAR fahren. Meine Frau und meine Kinder sind aber glücklich damit, was ich jetzt im Action-Sport mit dem Nitro Circus mache.
Ist NASCAR das Auto, welches dir am meisten zusagt? Oder könntest du dir auch einen Start in einem Formelauto vorstellen?
Formelautos erfordern sehr spezielle Fahrer, ich bevorzuge es quer zu fahren. Ich würde gerne mal eine Saison in der Rallye-Weltmeisterschaft fahren. Wann immer ich in den USA die Chance habe ein Rallye-Rennen zu fahren, bin ich dabei. Ich war auch immer gut, stand oft auf dem Podium. In den USA geht es bei einer Rallye darum so schnell wie möglich zu fahren, bei den europäischen Rallyes geht es eher ums Überleben. Schau dir nur die Akropolis-Rallye an, holy shit.
Was treibst du an einem normalen Tag zuhause?
2015 war ich nur drei Wochen daheim. In dieser Zeit habe ich mit meinem Dad eine riesige Rampe hinter dem Haus gebaut. Mein Zuhause ist das Mekka für alle im Action-Sport. Wenn ich zuhause bin, sind immer 20 Leute vom Nitro Circus bei mir, weil sie Ideen ausprobieren wollen.
Meine Frau sagt mir immer, dass sie es nicht haben will, dass ich nach Hause komme und am ersten Abend zehn Leute auf der Couch schlafen.
Du liegst also eher selten faul auf dem Sofa?
Nie. Meine älteste Tochter weckt mich jeden Morgen und sagt mir, dass sie aufs Motorrad will, ich bin beschäftigt.