Pit Beirer (KTM): «Der Wahrheit ins Auge schauen»
Pit Beirer mit Heinz Kinigadner, Risse und Leitner
Pit Beirer, Motorsport Director von KTM, hatte am Debüt der KTM RC16 im ersten freien Valencia-Training nichts auszusetzen, auch wenn Mika Kallio am Schluss mit der flügellosen KTM auf den letzten Platz zurückrutschte.
«Das war jetzt einmal alles völlig in Ordnung», lautete das erste Resümee von Pit Beirer. «Es sind beide Motorräder gelaufen, das war für uns ein erstes Roll-out der offiziellen Art. Man kann jetzt noch nicht pauschal beurteilen, wie groß das Potenzial dieses Motorrads ist. Wir müssen warten, bis der Grip hier besser wird, im FP1 war es ein bisschen kühl... Die Strecke wird sich jetzt laufend verändern, Mika muss sofort schnell mitwachsen. Ich möchte jetzt aus dem ersten Training noch keine Schlüsse ziehen. Es war wichtig, dass unser Motorrad durchläuft und die Elektronik funktioniert. Natürlich wollen wir übers Wochenende schauen, dass wir uns auf dem Zeitenmonitor auf die ersten Seite vorkämpfen, also unter die Top-20.»
KTM verfügt über einen kräftigen V4-Motor, deshalb gilt Valencia eventuell nicht als ideale Piste für die erste Bewährungsprobe.
«Sicher ist Valencia jetzt keine Piste, die uns beweisen kann, ob wir beim Motor in punkto Spitzenleistung schon dort sind, wo wir sein wollen», sagt Beirer. «Es wird an diesem Motorrad noch kein Teil geben, das sich bereits auf absoluten Sieger-Niveau befindet. Deshalb werden wir noch viele Teile verändern. Ich denke, der Motor muss noch verbessert werden, das wissen wir, daran arbeiten wir. Gleichzeitig sind wir extrem zufrieden mit dem Motor, weil durch diesen leistungsstarken und extrem standfesten Motor konnten wir an den 35 Testtagen extrem viele Runden fahren. Aber es soll nicht der Eindruck entstehen, wir hätten einen leistungsstarken Motor, das Chassis hingegen wird nicht so gut sein. Gegen diese Ansicht werden wir uns extrem wehren. Wir wollen nicht nur auf Strecken schnell sein, wo die Motoren die entscheidende Rolle spielen, sondern wir wollen auch auf jenen Strecken, wo es auf das Chassis ankommt, voll dabei sein. Valencia wird über Jahre im Kalender bleiben, also wollen wir auch ein Chassis haben, das hier konkurrenzfähig ist, mit dem wir uns nicht verstecken müssen.»
Beirer weiter: «Wir bleiben ganz ruhig. Jetzt müssen wir einmal einloggen und herausfinden, wo wir stehen. Die Fakten werden wir am Sonntagabend auf dem Papier haben. Danach werden wir die nächsten Schritte tun. Ich denke, dass unser Motorrad gut in der Balance ist zwischen Motor, Chassis, Gabel und Stoßdämpfer. Das Paket ist rundum sehr ordentlich, es ist sehr fahrbar, auch das Ansprechverhalten des Motors ist sehr gut. Trotzdem werden wir uns in allen Bereichen bis zum Katar-GP 2017 noch einmal verbessern. Mit dem Grundpaket sind wir jetzt einmal sehr zufrieden. Aber wir müssen der Wahrheit uns Auge schauen. Jetzt haben wir das erste Training hinter uns. Wir wissen noch nicht viel mehr als gestern am Abend. Im Laufe des Tages werden wir heute mehr herausfinden, wo wir im Vergleich zur Konkurrenz wirklich stehen.»