Wirbel um Valentino Rossi: Weiblicher Fan gerempelt
Rossi auf dem Roller: Manchmal ist die Fahrbahn verstopft
Ein Zwischenfall vom Freitag im Paddock von Valencia, der eigentlich gar keine Erwähnung wert sein sollte, schlägt inzwischen in den sozialen Medien weltweit hohen Wellen.
Valentino Rossi war am Freitag mit dem Roller von seinem Motorhome unterwegs zur Movistar-Yamaha-Box, er musste sich mühsam seinen Weg durch die Menschenmenge im Fahrerlager bahnen. Dazu muss man sagen: Nirgendwo mit Ausnahme von Misano ist das Fahrerlager mit so vielen Menschen überfüllt wie in Valencia.
Hunderte Fans wollen Selfies, unzählige Fans lauern vor den Motorhomes, bei den Hospitalitys, vor dem Media Centre bei Pressekonferenzen, oft eine Stunde lang, bevor sich ein Star blicken lässt, und meist werden die Helden dann sowieso durch einen Nebenausgang aus dem Gebäude geschleust.
In Valencia hat das Getümmel inzwischen wirklich unangenehme Ausmaße angenommen. Es werden auch Mechaniker, andere Teammitglieder, TV-Crews, Fotografen und Journalisten massiv bei der Ausübung ihrer Arbeit behindert.
Am Freitag bahnte sich also wieder einmal Valentino Rossi den Weg durch die Menge, im Schritttempo, es stellten sich zahlreiche Fans und andere Schaulustige in den Weg, unter anderem eine Frau mit Handy und Selfie-Stick, die wohl vor lauter Filmen nicht begriff, wie nahe ihr das Objekt der Begierde inzwischen gekommen war. Rossi, sichtlich in Zeitnot und genervt, verschaffte sich durch einen leichten Rempler etwas Spielraum in der Menge.
Als diese Szene am nächsten Tag bereits auf «youtube» zu sehen war, entschuldigte sich der neunfache Weltmeister und Publikumsliebling. «Es tut mir leid. Hoffentlich ist dieser Person nichts passiert», sagte er. Dann fügte er an: «Im Paddock herrscht ein Chaos.»
Jetzt ist durchgesickert: Die nicht besonders rücksichtslos angerempelte Dame will Rossi vor Gericht bringen, vielleicht auf Schmerzensgeld klagen. Wer sich die kurze Szene anschaut, dem wird klar werden. Der weibliche Fan schaut gar nicht in Richtung von Rossi, dessen Zweitakt-Roller genug Krawall macht, die bemitleidenswerte Dame steht einfach mitten im Weg.
Man darf nicht vergessen: Das Fahrerlager ist ein Arbeitsplatz für Hunderte Menschen. Dazu zählen auch für die Rennfahrer.
Das sollten manche Fans auch respektieren und etwas Respektabstand halten.
Sonst werden die Stars künftig von unzimperlichen Bodyguards abgeschirmt und künftig 70 oder 80 Prozent weniger Gästekarten an die Teams ausgegeben. Das wäre nicht im Sinne jener unzähliger Fans, die sich vorbildlich und rücksichtsvoll benehmen. Dann wird das Paddock eines Tages so rigoros abgeriegelt wie in der Formel 1.
Dazu kommt: Rossi gehört zu jenen Fahrern, die sich immer Zeit für die Fans nehmen, solange es irgendwie geht,.
Übrigens: Das Filmen im Innenbereich der Rennstrecke ist verboten, zumindest wenn die «moving images» (Bewegtbilder) nicht nur privat genützt, sondern weltweit zur Schau gestellt werden. Jede TV-Anstalt und jeder Sponsor muss für die Filmrechte teuer bezahlen.