Pol Espargaró: Was das KTM-Team Aprilia voraus hat
Pol Espargaró wird am Dienstag erstmals die KTM RC16 pilotieren
Nach drei Jahren verlässt Pol Espargaró das Tech3-Team von Hervé Poncharal, und auch Bradley Smith verabschiedet sich. Beide werden 2017 Werkspiloten im neuen MotoGP-Team von KTM. Nachdem Espargaró das Saisonfinale in Valencia mit Platz 6 abschloss und in der Gesamtwertung den achten Rang belegte, wird er sich ab Dienstag erstmals auf die KTM RC16 schwingen.
Das Team Red Bull KTM Factory Racing erreichte in Valencia mit Wildcard-Pilot Mika Kallio den 20. Startplatz mit 2,6 sec Rückstand auf die Pole-Zeit. Im Rennen musste Kallio wegen zwei defekter Speed-Sensoren vorzeitig die Box ansteuern.
«Das Bike ist im Moment sicher noch nicht auf dem besten Level, aber sie haben ihren Job erledigt, denn das Motorrad wurde hier das ganze Wochenende gefahren und sie erlebten keinen Motorschaden. Zudem konnten nun auch die Mechaniker und das gesamte Team Erfahrungen sammeln. Wir müssen an vielen Dingen arbeiten, deshalb müssen mein Team und ich das Bike am Dienstag schon so gut wie möglich abstimmen», erklärte Pol Espargaró.
KTM bereitete sich mit zahlreichen Tests auf das MotoGP-Debüt vor. Aprilia verlegte den MotoGP-Einstieg um ein Jahr nach vorne und «testete» während der Rennwochenenden. Wie beurteilst du diese Vorgehensweisen? «Aprilia wollten ihr Geld wohl eher in Rennen investieren und die nötigen Erfahrungen während der Rennwochenenden sammeln. Doch während der MotoGP-Wochenenden bleibt dafür nicht viel Zeit, denn in den 40-minütigen Trainingssessions muss man sich auch auf das Qualifying und das Rennen vorbereiten. Das machte es sicher schwierig. Was du an einem Testtag für die Entwicklung erreichen kannst, ist wohl so viel wie bei zwei oder drei Rennwochenenden», meint Espargaró. «Aprilia ist nun schon zwei Jahre in der MotoGP-Klasse unterwegs. Erst jetzt haben sie begonnen, anständige Resultate einzufahren. Bautista war wirklich großartig. Meiner Meinung nach ist es der beste Weg, viele Tests, aber auch Rennen zu fahren. Das kostet aber Geld, also hängt alles davon ab, wie viel Geld der Hersteller in diesen Sport investieren will.»
«KTM ist eine Marke, die überall gewinnt, wo sie mitmischt. Sie haben ein starkes Konkurrenzdenken und wollen immer gewinnen. Ich denke, sie haben den richtigen Weg gewählt. Doch eines ist klar: Sie brauchen noch viel mehr Erfahrung. Aber das ist ganz normal», weiß der 25-jährige Spanier.