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Johann Zarco: «Entscheidung gut, in Moto2 zu bleiben»

Von Frank Aday
Johann Zarco wird 2017 für das Tech3-Team in der MotoGP-Klasse antreten

Johann Zarco wird 2017 für das Tech3-Team in der MotoGP-Klasse antreten

MotoGP-Neuling Johann Zarco machte bei seinem ersten Test für Tech3-Yamaha in Valencia eine gute Figur. «Ich habe große Hoffnungen für die Zukunft», erklärte der zweifache Moto2-Weltmeister nun.

Johann Zarco schrieb 2016 Geschichte. Er wurde nicht nur der erste Fahrer, der einen Moto2-Titel seit der Einführung der Klasse 2010 erfolgreich verteidigen konnte, sondern war auch der erste Franzose, der mehr als einen WM-Titel sicherte. Zudem wurde er der erste Fahrer seit Jorge Lorenzo 2007, der die Krone in der mittleren Kategorie erfolgreich verteidigte. Nachdem die Saison 2016 beendet war, sprach Zarco mit «motogp.com» über seine zweiten Titel, den Druck, der auf ihm lastete, und seine Zukunft in der MotoGP-Klasse als Tech3-Teamkollege von Jonas Folger.

Als du dich nach der Saison 2015 für ein weiteres Moto2-Jahr entschieden hast, empfanden das einige Experten und Beobachter als sehr riskante Entscheidung.

Es war eine gute Entscheidung nach meinem ersten Titel in der Moto2-Klasse zu bleiben. Um erneut um den Titel zu kämpfen. Das hat mir viel beigebracht, einige Lektionen für das Leben und im Rennsport habe ich gelernt, denn ich war als Champion weiter in dieser Klasse unterwegs. Jeden Tag wachte ich auf und dachte: ‹Ich bin Champion und ich muss wieder Champion werden.›

Nach dem Titelgewinn 2015 waren die Erwartungen 2016 umso höher. Wie bist du mit diesem Druck umgegangen?

Alle wollten mich schlagen, du denkst darüber natürlich nach. Der Druck hat mich von Anfang an belastet. Ich hatte einen Frühstart in Katar, ich weiß nicht, ob das am Druck lag oder daran, wo meine Gedanken waren. Ich denke, dass der größte Fehler der Frankreich-GP war, als ich gestürzt bin. Denn danach war ich gut, obwohl ich ein paar Punkte in der zweiten Saisonhälfte verloren habe. Das lag aber nicht an einem großen Fehler, das lag wohl nur daran, dass ich gestresst war.

Was waren die beiden wichtigsten Momente für dich auf dem Weg zum zweiten Titel?

Ich denke, wir hatten zwei Schlüsselmomente. Der erste war auf dem Sachsenring. Alex Rins und ich hatten vor dem Rennen gleich viele Punkte in der Gesamtwertung. Und ich gewann das Rennen, er stürzte, also hatte ich 25 Punkte mehr. Der zweite Schlüsselmoment war, als wir vor dem Rennen in Japan nur einen Punkt Vorsprung hatten. Er hat das Rennen nicht in den Punkten beendet, ich war Zweiter, 20 Punkte mehr. Ich denke, dass das die beiden Schlüsselmomente dieser Saison waren.

Dann kam es zum finalen Showdown in Malaysia. Du hast eine weltmeisterliche Leistung abgeliefert und gewonnen.

Die Bedingungen waren sehr gut für mich. Als ich Zweiter hinter Morbidelli war, habe ich mich daran erinnert, dass mich diese Position schon zum Champion machen würde. Aber als es dann trockener wurde, wurde mein Gefühl immer besser. Ich habe die Führung nicht übernommen, um zu zeigen ‹Ich bin der Beste›, ich habe sie übernommen, um noch sicherer zu sein.

Nach dem Gewinn von zwei Moto2-Titeln steigst du nun in die Königsklasse auf.

Die MotoGP-Kategorie wird nach zwei Titeln in der Moto2-Klasse eine schöne Erfahrung werden. Ich kann viel lernen und fühle mich bereit, auf ein sehr starkes Bike mit viel Power zu steigen – und das in einem französischen Team, das viel Erfahrung mit Yamaha hat. Das wird mir sehr dabei helfen, ruhig zu bleiben. Außerdem weiß ich, weil ich in der Moto2-Klasse gut war, dass meine Arbeitsweise mit meinem Coach gut funktioniert, also will ich konzentriert bleiben. Ich habe große Hoffnung für die Zukunft.»

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