Davide Brivio (Suzuki): «Werden auf Iannone hören»
Suzuki-Teammanager Davide Brivio will 2017 Top-Resultate von Andrea Iannone sehen. Doch der 27-Jährige tritt kein leichtes Erbe an, denn Maverick Viñales konnte 2016 für Suzuki in Silverstone siegen und stand drei weitere Male auf dem Podest. Er schloss die Saison auf dem vierten Gesamtrang ab.
Beim Valencia-Test hatte Iannone im Vergleich zur Qualifying-Zeit seines Suzuki-Vorgängers Viñales 0,323 sec eingebüßt. In Jerez absolvierte Iannone nur einen Testtag und legte eine Zeit von 1:40,149 min vor. Beim Grand Prix im April hatte Viñales im Qualifying 1:39,581 min erreicht.
«2017 kommen viele Veränderungen auf unser Team zu, das betrifft vor allem die Fahrer. Wenn wir auf die Saison 2016 zurückschauen, können wir mit dem, was wir erreicht haben, sehr zufrieden sein, denn vor allem in der zweiten Saisonhälfte war eine deutliche Steigerung erkennbar», blickte Suzuki-Teammanager Davide Brivio zurück. «Ab Silverstone, wo wir siegen konnten, hatten wir im Nassen zwar noch ein paar Probleme, aber auf trockener Strecke waren wir immer in der Lage, um Podestplätze zu kämpfen. Dabei spielten unsere Fahrer eine große Rolle. Maverick hat sich sehr positiv entwickelt. Er konnte das Potenzial unserer Maschine sehr gut nutzen. Bei einigen Rennen konnte auch Aleix um Podestplätze kämpfen. Das war ein sehr gutes Zeichen. Nun freuen wir uns darauf, diesen Job 2017 fortzuführen. Dafür sind wir gut aufgestellt.»
«2016 war es unser Ziel, den drei besten Herstellern immer näher zu kommen. Wir sind ihnen nun näher. Daher ist es unser neues Ziel, noch regelmäßiger um Podestplätze zu kämpfen. Natürlich erwarten wir uns viel von Iannone. Dafür müssen wir ihm ein gutes Paket liefern. Iannone ist unser Top-Fahrer, Alex Rins muss erst wachsen und so viel lernen, wie er kann. 2017 wird es schwieriger für uns, denn in diesem Jahr waren die Erwartungen an uns nicht so hoch. Das ist aber ein schönes Problem, denn je höher die Ziele sind, desto schwieriger wird unser Job. Ich denke, dass wir mit Iannone von Anfang an vorne dabei sein können, wenn wir in der Box einen guten Job mit der Maschine machen», erklärte Brivio.
In welchen Bereichen muss noch eine Verbesserung gelingen? «Unser Team ist noch recht neu. Wir müssen noch mehr Erfahrung im Bereich der Elektronik sammeln. Daran arbeiten wir. Es braucht aber noch mehr Arbeit – vor allem bei nassen Bedingungen. Zudem müssen wir noch tiefer in die Analyse der Endphase der Rennen eintauchen. In Valencia hatten wir – aber auch andere Hersteller – am Ende Probleme mit dem Reifenverschleiß. Wenn wir das noch verbessern können, dann können wir uns so vielleicht einen Vorteil gegenüber den Gegnern verschaffen. Wenn unser Reifen ein paar Runden später abbaut als ihrer, dann kann das entscheidend sein. Ich würde sagen, wir müssen uns im Hinblick auf die Elektronik und den Reifenverschleiß verbessern – Feinarbeiten.»
«Für uns beginnt nun ein neues Kapitel. Wir müssen herausfinden, was Andrea braucht und will. Er fuhr nun bereits seine fünfte Saison in der MotoGP-Klasse und hat Erfahrung. Daher weiß er, was es braucht, um stark zu sein und Rennen zu gewinnen. Daher werden wir auf ihn hören», versichert Brivio.