Durch Finnland & Co. bald 19 oder 20 Grands Prix?
In diesem Jahr werden neuerlich 18 MotoGP-Events durchgeführt. Aber es ist ein offenes Geheimnis, dass einige Rennstrecken-Betreiber gern zusätzlich auf den GP-Kalender kommen möchten: In Finnland, Aserbaidschan, Indonesien und Thailand (Buriram Circuit), auch Spa-Francorchamps hat angefragt, und in Großbritannien ist der ominöse Circuit of Wales immer noch ein Thema.
Es könnte also durchaus passieren, dass in absehbarer Zeit die Anzahl der Grands Prix auf 19 oder 20 erhöht wird. Denn in Amerika wurden schon Laguna Seca und Indianapolis gestrichen, in Europa musste Estoril über die Klinge springen, in Spanien werden wegen des großen Zuschauerinteresses weiterhin jährlich vier Rennen (Jerez, Barcelona, Aragón und Valencia) ausgetragen.
«Die Belgier haben uns im vergangenen Sommer kontaktiert», bestätigt Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Aber das Hauptproblem in Spa ist die Sicherheit. Für uns ist es fast unmöglich, diese Strecke für MotoGP zu homologieren. Wir haben uns inzwischen auch wegen der Superbike-WM unterhalten. Sie haben versprochen, gewisse Arbeiten zu erledigen. Aber bisher ist nichts geschehen. Also ist die MotoGP-WM vorläufig kein Thema. Und wenn sie die Superbikes haben wollen, müssen wir eine Menge besprechen...»
Welche Strecken könnten für 2018 auf den GP-Kalender kommen? Ezpeleta: «Das Projekt in Südsumatra in Indonesien wird fortgesetzt. Dort wird gearbeitet. Außerdem reden wir weiter mit dem Promoter in Buriram, wo jetzt im März 2017 zum dritten Mal ein Superbike-WM-Lauf stattfindet. Dieser Vertrag endet jetzt. Jetzt können wir uns über MotoGP unterhalten.»
Außerdem soll 2018 oder 2019 auf dem Kymi-Ring in Finnland ein Grand Prix durchgeführt werden. «Die Finnen sind an der Arbeit, aber höchstwahrscheinlich wird die Piste erst 2019 bereit sein. Das Problem ist, dass dort im Winter kaum gebaut werden kann. Aber wir sind in Kontakt. Es liegt an den Finnen. Sobald die Rennstrecke fertiggestellt ist, werden wir dort antreten», sagt Ezpeleta. «Wenn sie die Homologation rechtzeitig für 2018 schaffen, fahren wir 2018 dort. Sonst ein Jahr später.»
Der 4,495 km lange «Sokol Circuit» in Aserbaidschan steht bei der Dorna wegen der exotischen Verhältnisse dort nicht auf der Prioritätenliste, auch die Werke haben kein vorrangiges Interesse, sie bevorzugen Schauplätze in Thailand oder Indonesien, das sind wahre Wachstumsmärkte.
Der Circuit of Wales bleibt als Phantom im GP-Geschäft, obwohl der «British Motorcycle Grand Prix» 2017 und 2018 mit Sicherheit in Silverstone ausgetragen wird. «Wir haben mit Wales einen Fünf-Jahres-Vertrag inklusive 2019. Bisher haben sie die Gebühren immer pünktlich bezahlt. Solange das passiert, werden wir den Vertrag respektieren», versichert Ezpeleta. Aber die Silverstone-Betreiber wollen sich den MotoGP-Event so bald als möglich langfristig sichern.