Maverick Viñales (Yamaha): «Muss Lorenzo kopieren»
«Der Unterschied zwischen der Yamaha und meinem Bike im letzten Jahr ist nicht so groß. Meine Linien sind ähnlich, ich musste mich nur an die Elektronik und beim Bremsen anpassen», stellte Maverick Viñales fest, der die bisherigen MotoGP-Tests 2017 jeweils als Schnellster an der Spitze abschloss.
Viñales gilt nach seinem Wechsel von Suzuki in das Team Movistar Yamaha als Titelanwärter. «Es ist eine Sieger-Maschine, was Jorge in Valencia demonstriert hat», ist dem Spanier bewusst. «Ich muss also dasselbe Set-up verwenden, so viele Runden wie möglich drehen und ihn kopieren. Die Bremspunkte sind besonders wichtig, da die letzte Runde entscheidend sein kann. In diesem Bereich bin ich noch nicht bei hundert Prozent. Mit der Suzuki bremste ich sehr spät, aber mit der Yamaha muss ich das ändern. Ich bremse ein bisschen früher und lasse die Maschine laufen. Jorge war so schnell auf der Yamaha, ich versuche das auch zu lernen», versicherte Viñales.
«Maverick hat eine sehr reife Einstellung», bestätigt Wilco Zeelenberg, der bis 2016 mit Jorge Lorenzo bei Yamaha zusammenarbeitete, gegenüber «motogp.com». «Er weiß sehr schnell, was er will. Das macht die Arbeit in der Box einfach, denn er sagt ja oder nein. Seine bisherigen Tests waren beeindruckend, somit stiegen jedoch auch die Erwartungen. Er ist noch sehr jung, aber der Speed ist da. Daran haben wir keinen Zweifel. Trotzdem gibt es im Rennsport viele andere Faktoren, die du im Griff haben musst. Der Druck im Titelkampf ist ein Beispiel dafür. Darauf müssen wir ihn vorbereiten.»
Zeelenberg analysiert: «Jorge hatte einen spezielleren Stil, sein Kurvenspeed war sehr hoch, er bremste aber nicht so spät. Maverick bremst gerne später, er setzt auch sein Körpergewicht sehr gut ein. Wenn wir in Katar für das Rennwochenende antreten, dann haben wir wahrscheinlich schon eine gute Pace, weil zuvor ein Test dort stattfindet. Ein Fragezeichen wird Argentinien, denn dort wird viel neu sein. Er war dort auch schon schnell, doch er muss sich mit der Yamaha dann mit viel weniger Zeit in wenigen Trainings vorbereiten. Ich habe aber keinen Zweifel daran, dass er das schafft. Für die Fans wäre es natürlich großartig, wenn bei vielen Rennen vier Fahrer oder mehr innerhalb einer Sekunde liegen würden. Das wäre spektakulär, aber auch nervenaufreibend für uns.»