Orasche (Eurosport): «MotoGP 2017 wie Hollywood»
Die MotoGP-Saison 2016 bewertet Eurosport als großen Erfolg. Die Zuschauerzahlen des Sachsenring-GP auf Eurosport 1 wurden nur von den beiden Grand Slam-Finalspielen von Angelique Kerber bei den Australian Open und den US Open übertroffen. Allerdings war der Deutschland-GP eines der neun von 18 Rennwochenenden, die im Free-TV auf Eurosport zu sehen waren.
Auch 2017 bleibt Eurosport diesem Konzept treu: neun der 18 Rennwochenenden der MotoGP-Klasse werden im Free-TV auf Eurosport 1 gezeigt, die anderen neun Rennwochenenden werden live nur auf Pay-TV-Sender Eurosport 2 oder über den Eurosport Player (4,99 Euro pro Monat) zu sehen sein.
Beim Eurosport Motorsport Launch in München war auch der deutsche MotoGP-Pilot Jonas Folger geladen, doch er musste seinen Auftritt aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen, mittlerweile ist der Yamaha-Pilot jedoch wieder fit.
Dafür schwärmte Jan Stecker von seiner ersten Saison als MotoGP-Moderator für Eurosport. «Es war um Klassen besser, als ich es erwartet hatte. Ich habe schon gedacht, dass es großartig wird, aber was da abgegangen ist, habe ich noch nie erlebt, obwohl ich schon seit 22 Jahren Live-Sport in TV moderiere», freute sich Stecker.
Sein Eurosport-Kollege Johannes Orasche lachte: «Wenn das letzte Jahr für dich der Wahnsinn war, dann kriegst du in diesem Jahr Hollywood. Das könnte sich nochmal steigern. Da kannst du dich jetzt schon anschnallen. Ich würde mich heute kaum Geld setzen trauen. Márquez ist auf dem Papier vielleicht der Favorit, aber wir haben auch Viñales, bei dem sich alle fragen, wie er sich über die Renndistanz schlagen wird. Bei den Tests hat er Rossi extrem alt aussehen lassen. Im letzten Jahr war Márquez der cleverste Fahrer, in diesem Jahr ist es offen wie selten zuvor. Dass Jonas Folger in der MotoGP-Klasse gut aufgehoben ist, habe ich schon gedacht. Dass er schon bei den Tests so stark sein wird, ehrlich gesagt nicht. Aber Jonas passt auf diese Geräte. Auch die Technik der MotoGP-Bikes kann ihm bei seiner aggressiven Fahrweise helfen, damit er die Reifen nicht so schnell verheizt.»
Das MotoGP-Team von Eurosport wurde für die Saison 2016 neu aufgestellt. Nachdem Alex Hofmann zu Servus TV wechselte, musste ein neuer Experte gefunden werden. Ralf Waldmann, 20-facher GP-Sieger und 250-ccm-Vizeweltmeister 1996 und 1997, wurde neuer Eurosport-MotoGP-Experte. Die Rolle des Moderators in der Boxengasse übernahm der TV-erfahrene Jan Stecker. In der TV-Kabine arbeitet seit 2016 ein Trio zusammen: Harry Weber, Stefan Nebel und Johannes Orasche. An diesem Team wird sich auch 2017 nichts ändern. Johannes Orasche wird mit Experte Stefan Nebel auch 2017 die Rennen der Moto2- und MotoGP-Klasse begleiten. Harry Weber wird zusammen mit Nebel die Moto3-Rennen kommentieren.
Intact-Teamteilhaber Stefan Keckeisen arbeitete 2016 mit Jonas Folger zusammen, der nun in der MotoGP-Klasse für Furore sorgen könnte. «Wir gönnen ihm den Erfolg sehr. Wir sind ein bisschen stolz darauf, einen kleinen Teil dazu beigetragen zu haben. Jonas ist ein super Typ und geht seinen Weg. So jemanden kann man nicht aufhalten, sondern muss ihn unterstützen. Doch auch mit Marcel haben wir einen Top-Fahrer gefunden. Wir bleiben weiter ein deutsches Team mit deutschen Fahrern. Ein konkretes Saisonziel haben wir nicht, denn es ist sehr viel neu. Das Motorrad und auch im Team gab es einige Veränderungen. Wir hoffen, dass wir ein paar Highlights setzen können. Ganz vorne mitmischen zu wollen, wäre zu vermessen. Da liegt noch Arbeit vor uns.»
2017 tritt das Team Dynavolt Intact GP erneut mit zwei deutschen Fahrern an. Marcel Schrötter und Sandro Cortese pilotieren Suter-Bikes. «Suter hat ein super Konzept präsentiert, sie haben schon sehr viel Erfahrung in dieser Klasse», betonte Keckeisen. «Die bisherigen Testtage waren interessant, aber wir haben auch noch Arbeit vor uns. Die vier Stürze von Marcel in Jerez waren für ihn schon sehr ungewöhnlich. Das nahm ihm natürlich auch Selbstvertrauen, aber das bauen wir nun wieder auf. Wir freuen uns schon richtig drauf. Im fünften Jahr hat sich in unserem Team viel verändert, wir sehen das auch sportlich. Auf Kalex ist fast das ganze Feld unterwegs, bei Suter sind es zwei Teams und vier Fahrer.»
Eskil Suter ergänzte: «Wir haben in dieser Saison ein völlig neues Motorrad. Die ersten Tests waren positiv, doch als in Jerez zum ersten Mal der Asphalt richtig heiß war, beklagten sich die Fahrer über zu viel Grip am Hinterrad. Das ist sehr ungewöhnlich und bei uns auch zum ersten Mal vorgekommen. Doch das Hinterrad schob das Vorderrad stark. Das müssen wir jetzt in den Griff kriegen. Unser Chassis ist sicher weicher als das der Kalex. Daher müssen wir bei der Abstimmung der Federelemente andere Wege gehen. Ich bin mir aber sicher, dass wir eine Lösungen finden werden, damit die Jungs vorne mitfahren können. Mit den Fahrern von Intact und Kiefer sind wir sehr zuversichtlich. Wir wollen nicht nur dabei sein, sondern schon ganz nach vorne kommen.»