Katar: Überflutungen am Samstag, doch heute trocken
Der heftige Regen am gestrigen Samstag beim Katar-GP versetzte die Metropole in Doha und das ganze Emirat am Persischen Golf in einen Ausnahmezustand.
Heftige Gewitter, Blitz, Donner und heftige Stürme suchten das Land im Mittleren Osten heim, das normalerweise nur drei Regentage im Jahr kennt.
In Doha liefen manche Bewohner begeistert ins Freie, sie genossen die ungewohnten Regenschauer und erfrischten sich, während sich die Automobilisten ihren Weg durch tiefe Pfützen und Überschwemmungsgebiete bahnen mussten. Viele Unterführungen führten Hochwasser, in den Kreisverkehren stauten sich Wassermengen, denn es existiert hier keine Kanalisation, man sieht keinen einzigen Kanaldeckel irgendwo. Das erdgasreiche Katar lebt im finanziellen Überfluss, die Fußball-WM 2022 kostet Milliarden, aber es fehlen die banalsten Entwässerungsanlagen.
Bei einem einstündigen Wolkenbruch kommt der Autoverkehr in der Hauptstadt quasi zum Stillstand. Bei den üblichen Pkw reichte die Bodenfreiheit vielfach nicht aus, nur die bulligen V8-SUV surften ungerührt durch die Fluten. Weil es so selten regnet, werden hier die Autoreifen bis zum Geht-nicht-mehr abgefahren, diese Slicks sind bei nasser Fahrbahn natürlich nicht gerade hilfreich.
Vielfach musste das stehende Wasser an tief gelegenen Stellen weggepumpt werden, um die Tunnels und Unterführungen wieder befahrbar zu machen.
«Reduziert das Tempo, erhöht den Sicherheitsabstand, vermeidet Überholmanöver und plötzliche Spurwechsel», meldete sich der Innenminister per Twitter bei den Verkehrsteilnehmern.
«Im Industriegebiet in den Straßen Nr. 38 und Nr. 39 stand das Wasser in Hüfthöhe auf den Straßen», wurde von wahren Überflutungen berichtet.
Die Wetterstation in Al Wakra berichtete von 29,7 mm Regen pro Quadratmeter, ein Rekord für Katar.
Auch der Flughafen Hamad International Airport in Doha war betroffen, etliche Flüge mussten am Samstag gestrichen oder verschoben werden. Das «Meteorology Department» in Doha, die staatliche Wetterstation, sagte bis Montag weitere Regenschauer voraus, doch um 14 Uhr Ortszeit (13 Uhr MESZ) blinzelte heute immer noch die Sonne durch den bewölkten Himmel, es hat 25 Grad, es hat seit Samstag 16 Uhr nicht mehr geregnet.
Doch Wetterfrosch Abdullah Mohammed Al Mannai, Acting Director of the Department of Meteorology, behauptet: «Wir erwarten weitere Regenschauer, begleitet von Donner und Sturm bis Montag.»
Und tatsächlich waren gegen 13.30 Uhr im Paddock die ersten Regentropfen zu spüren.
Bisher hat sich diese Vorhersage als klassischer Irrtum erwiesen.
Inzwischen gibt es einen neuen Zeitplan für Sonntag, 26. März
(Angaben in mitteleuropäischer Sommerzeit)
12.20 Uhr: Idemitsu Asia Talent Cup, Race 1 (14 Runden)
14.20 Uhr - 14.50 Uhr: Warm-up Moto3
15.05 - 15.35 Uhr: Warm-up Moto2
15.50 - 16.20 Uhr: Warm-up MotoGP
17.00 Uhr: Rennen Moto3 (18 Runden)
18.20 Uhr: Rennen Moto2 (20 Runden)
20.00 Uhr: Rennen MotoGP (22 Runden)
Nicht vergessen: In der Nacht auf Sonntag wurden die Uhren daheim in Europa auf mitteleuropäische Sommerzeit umgestellt. Deshalb schrumpfte der Zeitunterschied zu Katar von zwei Stunden auf eine Stunde.