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Hervé Poncharal (Tech3): «Folger war sehr gestresst»

Von Frank Aday
In Katar zeigten die MotoGP-Rookies Johann Zarco und Jonas Folger bereits vielversprechende Leistungen. «Wir wollen nun beweisen, dass Johanns Start in Katar kein Zufall war», sagt Teamchef Poncharal.

Tech3-Teamchef Herve Poncharal hat mit seiner Mannschaft beim Katar-GP für einige Schlagzeilen gesorgt. Johann Zarco konnte das MotoGP-Rennen bis zu seinem Sturz in Runde 7 anführen, Jonas Folger eroberte einen Top-10-Platz.

«Wir haben sie unter Vertrag genommen, weil wir schon damals an ihr Potenzial geglaubt haben. Aber dass sie so schnell sein würden, wie sie sind, während zwischen Moto2 und MotoGP normalerweise eine längere Umgewöhnungsphase normal ist, das haben wir nicht erwartet», räumte Poncharal gegenüber «motogp.com» ein. «Wir waren überrascht, aber das waren wir auch schon bei den Tests. Bei Tests sind die Leistungen oft besser, denn da gibt es keinen Druck – aber hier war in der Startaufstellung immenser Druck. Jonas war sehr gestresst, deswegen bin ich auch nicht überrascht, dass er nicht ganz die Leistungen wie beim Test zeigen konnte. Das Wetter hat da natürlich nicht geholfen. Aber Johann hat uns schwer beeindruckt.»

Zarco führte nicht nur das Rennen an, er setzte sich auch von Weltmeister Marc Márquez aus dem Repsol-Honda-Team und dem späteren Rennsieger Maverick Viñales auf der Yamaha ab. «Zunächst war ich mit unglaublichem Stolz erfüllt und dann haben wir uns gesagt: ‹Das ist wirklich mutig... Und es könnte richtig schlimm enden.› Er war nicht nur auf der ersten Runde vorn, er setzte sich auch ab und fuhr die schnellste Rennrunde, die beste Runde des gesamten Rennens. Selbst nach den guten Tests kam das mehr als unerwartet.»

Doch das Märchen sollte nicht gut ausgehen und der zweifache Moto2-Weltmeister stürzte. «Die Enttäuschung war immens, bevor Johann in die Box kam und uns erklärte, was passiert war. Er sagte, dass er nicht gestürzt sei, weil er attackiert hätte, auch wenn das die meisten glauben. Da er sich auf dem Motorrad gut gefühlt hat und einen kleinen Vorsprung hatte, hat er sich gesagt: ‹Jetzt mach mal bisschen ruhig und geh kein Risiko ein.› Weil er entspannter fahren wollte, ist er in Kurve 2 etwas weiter auf den schmutzigen Teil der Strecke gekommen und erhielt sofort seine Strafe. Wir sind an solche Momente gewöhnt. Johann sagte mir: ‹Ich habe gesehen, dass ich vorn fahren kann, mit all den Leuten wie Rossi, Viñales, Márquez... Und das werden wir wieder schaffen.› Ich habe selten einen Fahrer erlebt, der mit so einer Einstellung zurückkommt, dass er sich entschuldigt, aber klar macht, was passiert ist. Er ist eine sehr ehrliche Persönlichkeit, mit großem Respekt für die Leute um ihn herum und seine Techniker-Mannschaft.»

Nach dem Rennen erhielt Zarco auch großes Lob von Rossi, Viñales und Dovizioso. «Johann war sichtlich berührt von dem, was Valentino Rossi und die anderen Fahrer über ihn gesagt haben. Das hat uns natürlich sehr stolz gemacht, aber sie sagen zu hören, dass sie nichts tun konnten, um ihn zu stoppen, dreht das Messer in der Wunde etwas. Denn das bestätigt, dass da wirklich eine Chance war.»

Das nächste Rennen findet in Argentinien statt. Welche Ziele hat Poncharal dort mit seinen starken Rookies? «Auf dem Papier haben wir in Katar einen zehnten Platz und einen Nuller, also wollen wir es nun besser machen. Doch vielleicht wird die Situation nicht so gut für uns sein. Yamaha hat uns ein sehr konkurrenzfähiges Bike geliefert, wir wollen beweisen, dass Johanns Start in Katar kein Zufall war und wir das wiederholen können. Diese jungen Fahrer aus der Moto2-Klasse und andere Piloten aus Satelliten-Teams können dank der Regeln, die MSMA, Dorna, FIM und IRTA uns brachten, einen Eindruck hinterlassen.»

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