Sieger Maverick Viñales: «Es ist wie im Traum»
Das Movistar-Yamaha-Team muss dem dreifachen Weltmeister Jorge Lorenzo keine Sekunde mehr nachweinen: Denn Maverick Viñales hat nicht nur die ganzen Wintertests dominiert, er siegte auch in Katar und beim zweiten Saisonrennen auf dem 4,806 km langen Autódromo Termas de Río Hondo.
Als erster Yamaha-Fahrer seit Wayne Rainey hat er die ersten zwei Saisonrennen in der Königsklasse gewonnen, das hat kein Rossi und kein Lorenzo geschafft.
Der 22-jährige Spanier, der so ausgezeichnet mit Druck umgehen kann und so selten stürzt wie kaum ein anderer GP-Fahrer, führt jetzt mit dem Punktemaximum von 50 Zählern in der WM-Tabelle. Marc Márquez hat bisher nur 13 Punkte erbeutet...
Aber jetzt folgt in zwei Wochen das Rennen in Texas, wo der Repsol-Honda-Pilot bisher alle vier Rennen gewonnen hat!
Der WM-Stand: 1. Viñales 50. 2. Rossi 36. 3. Dovizioso 20. 4. Redding 17. 5. Crutchlow 16. 6. Folger 16.
Maverick wollte auf jeden Fall den Eindruck verwischen, dieser GP-Triumph sei ihm in den Schoss gefallen, denn er musste erstens Druck auf Márquez machen, zweitens an Crutchlow vorbei kommen und drittens den Ansturm von Rossi abwehren.
«Es war ein sehr schwieriges Rennen, denn ich fuhr von der sechsten Position los», sagte der Yamaha-Pilot. «Aber ich habe es geschafft, die Fahrer vor mir so rasch wie möglich zu überholen. Dann bin ich am Hinterrad von Cal eingetroffen, der sehr schwer zu überholen ist, denn er ist ein ausgezeichneter Spätbremser. Als ich an Cal vorbei war, dachte ich: Jetzt muss ich Marc einfangen, der sehr schnell unterwegs war. Ich habe meine 100 Prozent gepusht. Als Marc stürzte, bin ich mein Tempo weiter gefahren. Ich habe mich bemüht, dieselbe Pace wie im Warm-up vorzulegen. Aber Cal ließ nicht locker, er blieb dicht hinter mir. Jetzt bin ich wirklich happy, es ist wie im Traum. So unglaublich! Ich muss mich beim Team bedanken, die ganze Mannschaft macht einen unglaublichen Job. Wir schuften in der Box wie die Verrückten. Es ist nicht nur mein Sieg, es ist ein Erfolg des ganzen Teams. Wir haben uns hier vom Beginn an gut gefühlt mit dem Yamaha-Team, wir waren schon am Freitag schnell, von der ersten Runde an, das war wirklich wichtig. Bei den nächsten Rennen müssen wir so weitermachen. Das ganze Team strotzt vor Motivation. Das Yamaha-Werksteam zeigt eine ausgezeichnete Performance. Ich fühle mich stark.»
«Ich kann gar nicht beschreiben, wie happy ich bin. Zwei Siege in Serie, das durfte niemand erwarten. Ich werde von Rennen zu Rennen besser.»
Maverick erzählte, dass er während der rennen manchmal im Helm spricht. «Heute habe ich auf dem Bike viel überlegt. Wie setze ich die Mappings am besten ein? Wie schone ich die Reifen am besten für den Fall, dass mich jemand attackiert am Schluss? Aber ich habe mir das Rennen gut eingeteilt. das Team hat mich über die Boxentafel perfekt informiert. Deshalb bin ich sehr ruhig geblieben», ergänze der 22-jährige Yamaha-Star. «Es hat viel Freude gemacht, dieses Motorrad zu fahren. Es war unglaublich. Als ich über den Zielstrich gefahren bin, bin ich von meinen Gefühlen überwältigt worden. Das ganze Team ist erstaunlich. Ich bin so froh, an erster Position gelandet zu sein.»
Und jetzt geht’s nach Texas. «Ich weiß, Marc ist dort wirklich gut. Aber mir gefällt diese Piste auch, COTA gehört zu meinen Lieblingspisten, ich bin dort immer schnell. Deshalb werden wir versuchen, dort mit derselben Mentalität wie hier anzutreten, ein gutes Set-up zu basteln. Wir wissen, dass wir ein konkurrenzfähiges Motorrad haben. Wir müssen das Potenzial nur geschickt nützen. Wir werden hart arbeiten und unser Bestes geben. Ich habe mich in Texas immer gut gefühlt. Schnelle Kurven, viele Richtungswechsel, harte Bremsmanöver, das passt zu mir. Ich bin zuversichtlich, das wir dort en gutes Ergebnis erreichen können.»
Was Maverick nicht dazu sagte: Er hat 2014 dort gleich bei seinem zweiten Moto2-WM-Einsatz den ersten Sieg n dieser Klasse errungen.